Die LULTRAS-Community und ihre Erlebnisse an den Startlinien dieser Welt.

Bereits 2014 hatte Hannah die Gelegenheit beim Oberelbe-Marathon auf der Halbmarathon-Distanz diesen landschaftlich reizvollen Lauf zu absolvieren. Dieses Jahr hieß es im Rahmen unserer Triathlon-Vorbereitung wieder Laufen beim OEM. Da der Lauf aus dem vollen Training heraus gelaufen wurde hatten wir keine großen Ambitionen an die Zielzeit.

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Wie jedes Jahr stand auch in diesem Jahr für uns der Citylauf Dresden auf dem Plan als einer der ersten Wettkämpfe der neuen Saison. Der 10km Lauf durch die Dresdner City, entlang der Elbe, mit Start und Ziel vor dem Dresdner Rathaus bietet immer eine wunderbare Gelegenheit für einen ersten Formtest und zur Standortbestimmung nach dem Wintertraining.

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Wie genau, wussten wir auch nicht, aber irgendwie hat es auf Anhieb geklappt. Wir hatten beide die Gelegenheit gemeinsam am Tokyo Marathon 2015 teilzunehmen. Am 22.2. standen wir also pünktlich um 8:30 Uhr in unserem Startblock und warteten auf den Startschuss… Der Weg zu diesem Moment war jedoch mal wieder voller Stolperfallen und Überraschungen.

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Als uns vor wenigen Wochen ein neuer Bekannter fragte, ob wir nicht Lust hätten, mit ihm beim Teltower Halbmarathon zu laufen, sagten wir spontan zu. Uns ging es dabei nicht darum, den Wettkampf zu nutzen, um an unseren Bestzeiten zu arbeiten. Nein – wir wollten einfach gerne einen Wettkampf mit einem neuen Läuferfreund bestreiten. Dass wir den Austausch mit Menschen aus anderen Ländern lieben und der Läufer ein gebürtiger Franzose und Weltenbummler ist, freute uns nur umso mehr.

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10 Wochen Vorbereitungszeit, Losglück für den Startplatz, viele Liter Trainingsschweiß, so manch aufgeriebene Stelle am Körper… Alles das war am 28.9. 2014 um 8:55 Uhr Geschichte. Ab diesem Moment zählte nur das jetzt, das hier und die 42.195km die vor uns lagen. Das Wetter war uns wohl gesonnen. Beim Start waren es 13 Grad, wolkenlos und windstill. Im Laufe des Tages sollte die Temperatur auf 20 Grad ansteigen, dies war perfekt um im Ziel auch den Moment genießen zu können.

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Erinnert Ihr Euch an meinen letzten Post? Ich schrieb vom Regen in Schwerin. Nur eine Woche später hieß es: Hitzerennen und Neoverbot beim Storkower Sprinttriathlon.

Storkow liegt nur ca. 40km von Berlin entfernt und so konnten wir relativ entspannt anreisen. Kurz vor 9 Uhr rollten wir auf den Parkplatz in die von den zahlreichen Helfern zugewiesene Parkposition.

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Erstmal ankommen und orientieren – doch Moment – wir wollten hier ja Teile der Flitz-Piepen wiedersehen bzw. neu kennenlernen. Und siehe da, direkt aus dem Auto neben uns stiegen Olli und Djamila (Miele). Drei Autos weiter stiegen Chris und Chrissi aus. Die Suche konnten wir uns also sparen.

Gemeinsam ging es dann zur Startnummernabholung und danach zum Rad-Checkin. Hier gab es mal eine neue Variante. Wir wurden mit Rad und Startnummer fotografiert. Beim Rad-Checkout wurde so überprüft, ob jeder wieder sein Rad mitnahm. Aber mal ehrlich – welcher Triathlet klaut denn einem anderen Triathleten das Rad aus der Wechselzone?? Ich hoffe jetzt einfach mal, dass der Veranstalter nur übervorsichtig war und nicht aus leidiger Erfahrung zu dieser Maßnahme gegriffen hat.

Die Wechselzone war im Strandbad Storkow aufgebaut und bot genügend Platz um es sich bequem zu machen. Der dritte Triathlon-Wettkampf in 4 Wochen führte doch zu einer gewissen Routine, so dass die Vorbereitungen ohne Probleme verliefen, bis auf… nun ja, sagen wir mal so: Ich habe jetzt auch noch ein rotes Startnummernband.

15min vor dem Start gab es die obligatorische Wettkampfbesprechung bei der wir erfuhren, dass die Radstrecke leider verkürzt werden musste. Und so blieben uns nur 18,9km auf der Radstrecke, statt der erwarteten 20km. Da ich nicht gerade der Schnellste auf dem Rad bin fand ich das nicht ganz so schlimm.

Und schon war es Zeit sich in die Fluten zu stürzen. Das Wasser war im ersten Moment gefühlt viel kälter, als es das Neoverbot erwarten ließ…. Es war genau so kalt (siehe Bild)!

StorkowerTriathlon02Exakt um 10 Uhr fiel der Startschuss. Alle tobten los. Ich wollte mich zunächst an der blauen Badekappe von Chris orientieren und an ihm dran bleiben, oder zusehen, dass ich ihn in Schach hielt. Bei der ersten Boje, war er knapp vor mir – also die blaue Badekappe – aber es war nicht Chris. Als ich bemerkte, dass ich mich am falschen orientiert hatte habe ich Ausschau nach weiteren blauen Badekappen gehalten. Ca. 30-40m vor mir schwamm noch eine… das musste er dann wohl sein. Also versuchte ich mich ranzukämpfen. In meinem gnadenlosen Kampf-Brust-Kraul-Wasserverprügel-Spiel ging ich auf die Jagd. Ohne Erfolg. Der Abstand wurde eher größer. Nach 15min entstieg ich den Fluten und mir rief eine mir vertraute Stimme zu: „Jawohl, weiter so, du bist vorne!“ Wie konnte das sein? Die blaue Badekappe! Tja ich hatte mich schon wieder an der falschen Badekappe orientiert, zum Glück.

Bei Sprintwettkämpfen kämpft man ja bekanntlich um Sekunden. Nicht so ich. Die Wechselzeiten waren diesmal unterirdisch. So richtig koordiniert lief da nichts ab. Irgendwann hatte ich dann doch Radschuhe an, den Helm auf, die Brille auf der Nase und die Startnummer angelegt und ging fast schon gemütlich zum Ausgang.

Die Radstrecke führte durchs Storkower Umland und wie schon in Schwerin fragte ich mich, wo diese Anstiege herkommen. Ich trat und trat, aber irgendwie lief da nicht viel zusammen. Ich hatte das Gefühl an der Strasse zu kleben. 9km kämpfte ich mich bis zum Wendepunkt. Dort stellte ich fest, dass die Vorderrad-Bremse die ganze Zeit viel Hitze durch permanentes an der Felge schleifen erzeugt hatte. Plötzlich ging alles viel leichter.

Ein Begegnung der „unheimlichen“ Art hatte ich dann bei km 15. Von hinten schob sich eine Dame im Bianchi-Rennrad an mich heran und kämpfte sich auf gleiche Höhe. Sie erklärte mir, dass ihr Fahrrad quietscht, weil die Kette schlecht geölt sei und zog vorbei. So nicht! Jetzt war doch der Ehrgeiz in mir geweckt. Hatte ich mich bisher darauf konzentriert vor den Flitzpiepen zu bleiben gab ich jetzt Gas. Die letzten 4km legte ich ca. 3km/h schneller zurück, als die ersten 15km.

Wieder zurück in der Wechselzone präparierte ich mich für das Laufen.

Die Laufstrecke führte zunächst 1,5km entlang der Radstrecke und dann ging es noch einmal für 1km rechts ab in den Wald. Auch hier hatten die Organisatoren doch tatsächlich noch einen Huckel gefunden, den sie uns hochjagen konnten. So langsam merkte ich die Olympische Distanz der Vorwoche und die hohen Temperaturen. So richtig konnte ich keinen Druck auf die Strasse bringen.

Damit war also nichts zu gewinnen. Nach 1:16:38h erreichte ich das Ziel im Strandbad Storkow. Gemütlich ließen Hannah und ich den Wettkampf gemeinsam mit Chris, Olli, Miele und Chrissi bei alkoholfreiem Bier ausklingen. Im nächsten Jahr werden wir gerne hierher zurückkehren…Ein sehr schöner Wettkampf.

Zwei Wochen nach Moritzburg, eine Woche nach meinem Einsatz als Hase in Hamburg, stand der nächste Wettkampf auf dem Plan. Beim Internationalen Schweriner Schlosstriathlon hatte ich für die Olympische Distanz gemeldet. Den Startplatz habe ich über das Team Erdinger Alkohlfrei gewonnen, für das ich seit Jahresbeginn an den Start gehe.

Die Wettervorhersage deutete auf optimale Voraussetzungen für einen kuscheligen Tag auf der Couch hin. Gemütlich kann jeder – also bei 14 Grad, Regen und Wind rein ins Auto und ab nach Schwerin.

Nachdem ich in Moritzburg doch einige Probleme mit meinem Rennrad hatte, habe ich mir kurzerhand das Rad meiner Frau geschnappt. Ihr war das Rad eigentlich eine Nummer zu groß, so dass sie ohnehin selten damit unterwegs war.

6:30 war Lumpi (ja, dank meiner Frau hat unser Auto einen Namen) startklar und so fuhren wir direkt ins Regengebiet. Kurz nach 9 Uhr waren wir im verschlafenen Schwerin angekommen. Bei leichtem bis mittlerem Nieselregen holte ich die Startunterlagen ab und präparierte mich für meinen auf 11 Uhr terminierten Start.

Der Regen begleitete uns kontinuierlich während des gesamten Wettkampfes. Nach der Wettkampfbesprechung machten wir uns auf den Weg zum Schwimmstart. Der Neo erfüllte an diesem Tag eine ganz neue Funktion…Regen- und Kälteschutz an Land.

Nachdem ich bereits über den trüben Schlossteich in Moritzburg berichtet hatte erwartete uns hier nichts besseres. Der See war etwas sauberer, allerdings gab es dafür reichlich Seegras, so dass man am Start ordentlich rudern musste, damit man das Zeug wieder los wurde.

Nach 1,5km oder besser nach 33:58min entstieg ich den Fluten im Schlossteich zu Schwerin. Da bereits vorher gemunkelt wurde, dass die Strecke länger wäre, verbuche ich das jetzt mal unter „das waren aber mehr als 1,5km“ :D …

Der Weg in die Wechselzone war ziemlich lang (ca. 300m). Dadurch dauerte es 3:25min bis ich endlich auf dem Rad sahs und die 40km (die wiederum nur 39,6km waren) in Angriff nehmen konnte. Mit 1:16h war das Radfahren für mich ganz in Ordnung. Erstaunlich fand ich, dass es selbst in Schwerin einige Hügel gibt und dass die Veranstalter es geschafft hatten alle „Berge“ mit in die Strecke einzubauen.

 

Zum Abschluss, wie beim Triathlon üblich, gab es noch ein kleines Läufchen. Die 10km legte ich in flotten 43:54min zurück. Damit war ich nur 4 sec. über meiner bisherigen Bestzeit auf 10km ohne vorheriges Radfahren und Schwimmen. Das dürfte bei den nächsten Läufen noch ganz interessant werden.

Leider regnete es nach 2:38h immer noch in Schwerin und so suchten wir ziemlich schnell das Weite. Damit konnten wir diesen sehr gut organisierten und gut durchgeführten Wettkampf gar nicht so würdigen, wie er es verdient hätte. Leider war wetterbedingt auch das Zuschaueraufkommen eher überschaubar.

„You’ll never walk alone“ – das ist wohl DER Satz, der den meisten Sportbegeisterten einfällt, wenn es um die Stadt Liverpool geht. Als begeisterte Läufer und Fußballfans entschieden wir uns das Motto „You’ll never walk alone“ einfach mal für uns in „You’ll never RUN alone“ anzupassen.

Also haben wir unsere Koffer samt Laufschuhe gepackt und uns auf den Weg in eine der traditionsreichsten Fußballstädte Englands gemacht. Neben dem Rock’nRoll Marathon Liverpool sollte der Trip uns auch ein paar Tage Urlaub und Erholung bescheren. Am späten Donnerstagabend erreichten wir Liverpool. Leider wies unser Hotelzimmer zwei klare läufertechnische Mängel vor: 1. Die Bettmatratze war noch aus dem 19. Jahrhundert. 2. Unser Zimmer ging zu einer der Partystraßen der Stadt raus. Aber frei nach dem Motto unseres anstehenden Laufes haben wir uns einfach jede Nacht in den Schlaf gerockt und auf ausreichenden Schlaf gepfiffen – schlafen können wir immer noch genug wenn wir nicht mehr laufen können!

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Nach einem Stadtorientierungs-Freitag trafen wir uns am Samstagvormittag mit einer Reisegruppe aus Köln (wir sind mit einem der Organisatoren befreundet), um uns auf den Weg zur geplanten Stadiontour an der legendären Anfield Road zu machen. Ich habe zu diesem Anlass übrigens darauf verzichtet, mein Fortuna-Trikot zu tragen.

Die Stadiontour war für uns interessant – nicht weil wir die Tour an sich toll fanden, sondern weil es die Erfahrung wert war zu sehen, wie sehr der Fußball in England gehyped wird. Zudem waren wir von der enormen Professionalisierung des Trainingsalltages der Liverpool-Spieler fasziniert. Die Professionalisierung beinhaltet allerdings auch die komplette Entmündigung der Fußballer: Sobald diese sich zu ihrem Arbeitsplatz begeben, geben sie jede Art der Eigenverantwortlichkeit in die Hände von Trainern, Betreuern, Physiotherapeuten, Ärzten, Sportwissenschaftlern und Psychologen. Jede Bewegung wird aufgezeichnet und ausgewertet, nichts wird dem Zufall überlassen.

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Nach der Stadiontour hieß es für uns langsam runterfahren und die Beine schonen. Unser Carboloading haben wir dann am frühen Abend im italienischen Restaurant von Jamie Oliver mit leckeren Pasta vollzogen.

Am Sonntagmorgen begaben wir uns voller Vorfreude zu den Albert Docks, wo sich der Start des Rock’nRoll Marathons befand. Carstens Start des Halbmarathons war bereits um 8 Uhr, der Marathon, der für mich auf dem Plan stand, sollte um 9 Uhr beginnen. Das Wetter war perfekt: kühle Temperaturen bei zwischenzeitigen Sonnenphasen ohne heftigen Wind. Wie wir während unserer Tage in Liverpool selbst erfahren durften, war das beinahe windstille Wetter alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Auch der befürchtete Regen fiel während unserer Läufe komplett aus und so waren wir dem Wettermenschen wirklich sehr dankbar für sein feines Händchen.

Um 8 Uhr wurde Carsten mit lauter Musik in Begleitung von 3500 Halbmarathonis auf seine Runde geschickt. Von da an hieß es auch für mich unmittelbare, mentale Vorarbeit für den zweiten Marathon meines Lebens zu leisten. Da es noch sehr kühl war, nutzte ich die Möglichkeit, mich in der Echo-Arena warm zu halten. Dabei war es für mich optimal, dass die vielen Toiletten in der Arena alle genutzt werden konnten und ich so meinen letzten Toilettenbesuch vorm Lauf in aus Läufersicht komfortabler Weise vollziehen konnte.

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„Run and Rock“ war dann auch mein persönliches Motto für meinen zweiten Marathon. In den Wochen und Monaten vor Liverpool hatte ich einige gesundheitliche Hindernisse überwinden müssen. So galt für mich auch von Anfang bis Ende nur eines: Spaß haben und finishen. Die Zeit war mir wirklich völlig egal. Umso überraschter war ich, wie gut der Lauf lange Zeit lief. Ich hatte unglaublich Durchgangszeiten. Die Halbmarathondistanz durchlief ich nur wenige Sekunden über meiner Halbmarathonbestzeit. Irgendwo zwischen Kilometer 30 und 35 wurde ich von der 3:45er Gruppe überholt. Mir war zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst, auf was für einem Kurs ich war, da Kilometerangaben nur alle 10km vorhanden waren und der Lauf ansonsten in Meilen ausgezeichnet war. Ich hatte mich zuvor nicht mit der Umrechnung von Meilenzeiten beschäftigt. Ich war einfach locker flockig an den Start gegangen.

Bis Kilometer 35 lief es wahnsinnig gut und trotz vieler Berge, die wir erlaufen mussten, hatte ich riesigen Spaß. Bei Kilometer 35 kam dann allerdings der Mann mit dem Hammer. Plötzlich merkte ich die Ermüdung meines Körpers und spürte die Schmerzen in meinen Beinen. Die letzten 7 Kilometer wurden somit noch einmal hart und ich nahm deutlich das Tempo heraus und legte insgesamt 3 Gehpausen ein. Dafür habe ich mich im Nachhinein verflucht, da diese nicht notwendig gewesen wären und mich am Ende um eine sub4er Zeit gebracht haben. Da ich aber durch die Meilenangaben komplett die Übersicht verloren hatte, war mir nicht klar, dass ich locker unter 4 Stunden bleiben würden, wenn ich ein wenig auf die Zähne beiße.

Trotzdem lief ich überglücklich nach 4:01:11 Stunden mit einem fetten Lächeln ins Ziel. Ich hatte den Marathon geschafft und dabei unglaublich viel Spaß gehabt. Dass ich die sub4er Zeit verpennt habe, konnte ich nach dem Lauf auch gut weglächeln, denn ich weiß, dass die sub4 nur eine Frage der Zeit ist. Schon Ende September in Berlin werde ich die sub4 knacken!

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Alles in allem hat uns der Rock’nRoll Marathon in Liverpool sehr gut gefallen. Es war toll in einem anderen Land die Atmosphäre eines Laufevents zu erfahren und diese in sich aufzusaugen. Auffallend war, dass deutlich mehr Frauen am Start waren, als dies normalerweise in Deutschland der Fall ist. Ideal war die Verpflegung: Statt der gewohnten Wasserbecher bekamen wir an jeder Verpflegungsstelle kleine Wasserflaschen gereicht. Somit konnte man deutlich mehr Flüssigkeit an den jeweiligen Verpflegungsständen zu sich nehmen – ein Traum! Außerdem wurden an einigen Verpflegungsstellen Powerbar-Gels und Sportgetränke gereicht. Ein Manko waren aber die angekündigten Rockbands: Der Lauf wirbt mit Rockbands, die sich angeblich an jeder Meile befinden. Dies war bei weitem nicht der Fall.

Die Strecke war sehr anspruchsvoll, da wir diverse Steigungen nehmen mussten. Auf dem ersten Teil der Strecke umrundeten wir das Stadion des FC Everton und einen Teil der Anfield Road – ein tolles Lauferlebnis. Außerdem liefen wir durch diverse Parks. Erstaunlich dabei war, dass die Strecke in den Parks teilweise gar nicht ausgezeichnet war. Also galt die Devise „immer dem Vorderläufer folgen“. Auch in der Innenstadt in Liverpool war die Strecke teilweise nur provisorisch markiert. Diese entspannte Art des Umgangs mit einem Marathon hat uns sehr gut gefallen. Keine großen Absperrungen, keine nervigen Sicherheitsvorkehrungen, ganz nach unserem Geschmack.

Abschließend bleibt festzustellen: Wir hatten ein paar sehr schöne Tage in Liverpool. Der Rock’nRoll Marathon hat großen Spaß gemacht und daher konnten wir auch ein Auge zudrücken, dass der Lauf weniger Rock und mehr Roll bot. Mir hat der Lauf viel gegeben, insbesondere Motivation für weitere Bestzeiten. Sub4, ich komme!!

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Vor 21 Monaten, am 20.9.2012, beendete ich meinen letzten Triathlon über die olympische Distanz. Bei bestem Wetter erreichte ich  beim Nibelungen-Triathlon in Xanten ohne besondere Vorkommnisse das Ziel. Trotzdem sollte es für 21 Monate mein letzter Triathlon sein. Die Planung sah zwar auch im vergangenen Jahr einige Starts vor, aber erst kam ich gesundheitlich nicht richtig aus dem Quark und dann trainingsmäßig. Da ich mich für ungeeignet halte, beim Spiel um den letzten Platz mitzumischen, gab ich meinen bereits gebuchten Startplatz beim 12. Schlosstriathlon Moritzburg 2013 zurück. Ende 2013 kehrte jedoch mein Trainingswille zurück und so konnte ich im Frühjahr 2014 halbwegs vernünftig trainieren. Also habe ich mich 2014 wieder für den Schlosstriathlon Moritzburg angemeldet.

Am 13.6. hieß es also wieder Triathlonkiste packen, Fahrrad huckepack aufs Auto schnallen und ab nach Sachsen zu meinen Eltern. Am Samstag Mittag gab es dann noch einen 45-minütigen Lockerungslauf, bevor es zum Startnummern abholen ging. Samstags gehört in Moritzburg immer den Langstreckenathleten. Sofort spürte ich wieder die Lust am Wettkampf. Leider vertrieb uns ein kräftiger Regenschauer recht schnell wieder aus der Wechselzone.

Am Sonntag Morgen, als um 6 Uhr der Wecker klingelte, fiel mir auch wieder ein, welcher Teil mir nicht gefällt – das meist frühe Aufstehen für die Wettkämpfe.

In Moritzburg angekommen hieß es dann ab zum Rad-Check-In und Wechselbereich einrichten. Beim Rad-Check-In erlebte ich dann eine kleine Schrecksekunde, als der freundliche Kampfrichter mir mitteilte, dass mein Rad nicht verkehrssicher sei, da die Lenkerabschlussstopfen fehlten. Am Radstand gegenüber konnte mir jedoch schnell geholfen werden. … Danach konnte ich mein Rad erfolgreich in der Wechselzone einchecken. Die Vorbereitung des Wechselbereiches ging zügig und zielsicher über die Bühne, so als ob ich alle 14 Tage irgendwo eine Wechselzone präpariere.

Der Schwimmstart lag ca. 600m von der Wechselzone entfernt. Auf dem Weg wurde mir endgültig bewusst, dass seit meinem letzten Start in Moritzburg alle Strecken verändert wurden. Nicht nur das Schwimmen hatte sich verändert. Beim Rad waren jetzt 2 Runden zu je 20km zu fahren, die Laufstrecke nahm einen anderen Verlauf. Was geblieben war: der dreckige und ziemlich flache Schlossteich.

Am Schwimmstart dann die erste große Frage: Passt der Neo noch? Natürlich hatte ich den Neo 21 Monate nicht aus dem Schrank genommen und ihn auch beim Einpacken nicht weiter überprüft. Um es vorweg zu nehmen: Er passte noch. Also rein in die schlankmachende Presswurst, Badekappe auf, Schwimmbrille angelegt. Vorher-Foto mit der Frau und ab ins Wasser. Schnell noch 5 Meter geschwommen und dann donnerte auch schon der traditionelle Kanonenschlag los, der in Moritzburg das Startsignal gibt.

Mit voller Wucht tobten die 443 anderen und ich im Wasser los. Ich bin mir jedoch sicher, einige wollten nur die Fische erschrecken oder den Gegner K.O. schlagen, so wie sie im Wasser herumfuchtelten. Diesen Teil hatte ich auch schon gut verdrängt. Naja, also wieder mittendrin im Getümmel. In meiner unnachahmlichen Mischung aus Brust, Kraul und Wasserball-Kraul kämpfte ich mich in 30min über die 1500m lange Schwimmstrecke. Kaum dem Wasser entstiegen wurde ich von meinem Groupie und Ehe-Frau Hannah angetrieben, mir nicht erst die Haare zu föhnen, bevor ich aufs Rad steige. Dazu die Anfeuerungsrufe eines guten Freundes, den ich seit meiner Schulzeit kenne. Er war extra aus Pirna mit seinen beiden Kinder angereist um mich anzutreiben. Da bleibt man besser nicht stehen und ruht sich aus.

In der Wechselzone angekommen, hieß es: raus dem Neo, Helm auf, Startnummer um, Fahrrad schnappen und ab auf die Radstrecke. Nachdem ich auf der Radstrecke angekommen war, die zweite Überraschung. Es ging nicht rechts um die Kurve, sondern geradeaus den Anstieg hoch. Vielleicht hätte ich mir doch die Radstrecke mal vorher anschauen sollen. Gut, da zwei Radrunden zu fahren waren hieß es in der ersten Runde Tempo aufnehmen, Knackpunkte merken und in der zweiten Runde Vollgas. Irgendwie hatte ich jedoch mit der hügeligen Strecke ein wenig zu kämpfen. So recht wollte sich kein runder Tritt einstellen. Dazu kamen immer wieder leichte Harckler beim Schalten, die ich so von meinem Rennrad noch nicht kannte. Und so kam es wie immer im Radteil. Einer nach dem anderen fuhr an mir vorbei. Der eine schneller, der eine langsamer…folgen konnte ich keinem. Zu Beginn der zweiten Radrunde konnte ich dann noch einen Mountainbiker überholen…Ein kleines Erfolgserlebnis.

Auf der zweiten Radrunde, ca. 1km vor der Wechselzone kamen mir plötzlich Läufer entgegen, die alle eine Startnummer um den Bauch gebunden hatten. Dort führte also die für mich neue Laufstrecke entlang. Und an der Stelle, wo die Läufer die Radstrecke verließen, sah ich nur einen knackigen Anstieg auf mich zukommen. … Aber zunächst musste ich ja erstmal wieder das Fahrrad in der Wechselzone parken. Nach 1:19h stieg ich vom Rad und präparierte mich für den letzten Teilabschnitt. Neben den bereits erwähnten Antreibern hatte sich nun auch noch mein Bruder, nebst Frau und Kind mit an die Strecke gestellt um mir Feuer zu machen.

Auf der Laufstrecke fühlte ich mich vom ersten Schritt an sehr gut. Bereits nach ca. 500m hatte ich das Gefühl einen Rhythmus gefunden zu haben. So flog ich in 4:30min/km auf den Hügel zu, den ich bei km 2 erreicht. Kurz und knackig, wie bereits vom Fahrrad aus richtig gesehen ging es bergauf. Ich schätze ungefähr 100m mit 10-15% Steigung. Danach folgte einiges Auf und Ab bevor es wieder in Richtung Wechselzone, Ziel und Wendepunkt ging. Dort wurde mir noch einmal lautstark von meinen Begleitern mitgeteilt, dass ich Gas geben soll. Euer Wille war mir Befehl! Die zweite Runde lief ähnlich entspannt und ich konnte die ganze Zeit gut auf Zug laufen, so das am Ende eine 46:30 auf der Uhr stand.

Nach 2:40h stoppte die Uhr und der erste Triathlon nach 21 Monaten war Geschichte.

An dieser Stelle möchte ich nicht versäumen, den vielen Helfern und den Organisatoren in Moritzburg zu danken. Die Organisation war sehr gut und die Zielverpflegung überdurchschnittlich. Dank der vielen Helfer können wir unserem Sport so entspannt nachgehen. Dafür einen riesen Dank!

Aber noch viel mehr habe ich mich über den kleinen exklusiven Teil der Zuschauer gefreut, die nur wegen mir nach Moritzburg gekommen sind. Natürlich meine Frau, Hannah, die mich auf all meinen Wettkämpfen begleitet und mir immer zur Seite steht. Aber auch mein alter Schulfreund Klaus, der nebst Kindern an der Strecke war. Und mein Bruder, der mit seiner Frau und seinem Kind seinen Sonntag mit mir beim Sport verbrachte, obwohl er am Abend wieder die 500km Fahrt zu seiner Arbeit auf sich nehmen musste.

Zum Abschluss dieses wirklich rundum gelungenen Wettkampfes hat mir mein Neffe noch dieses schöne Kunstwerk geschenkt.

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Als er es mir überreicht hat, konnte ich es nicht richtig würdigen, weil ich einfach noch viel zu fertig war. Erst später habe ich so richtig erkannt, was er mir da in die Hand gedrückt hat. Es wird auf jeden Fall einen Ehrenplatz in unserer Wohnung bekommen.

Jetzt heißt es, wieder locker werden und auf den nächsten Wettkampf vorbereiten. Wieder eine Olympische Distanz, wieder ein Schlosstriathlon. Diesmal aber nicht in Moritzburg.