Frauen im Ausdauersport. Ein Thema, das mich schon lange herumtreibt. Warum sind immer noch deutlich weniger Frauen in unserem Sport repräsentiert als Männer? Was kann ich dazu beitragen, dass mehr Frauen laufen, schwimmen, radfahren?

Immer wieder gibt es skurrile Behauptungen von Männern wie auch Frauen, dass es einfach eben so sei. Frauen würden nunmal von Natur aus einfach weniger Sport machen als Männer. Eine Behauptung, die natürlich Quatsch ist. Wie es auch Quatsch war, als noch in den 1960er Jahren die Männerwelt behauptete, Frauenkörper wären nicht dazu gemacht Ausdauersport zu betreiben.

Mehr Frauen zum Ausdauersport bringen. Das habe ich mir auf die Fahnen geschrieben. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir bald genauso viele Frauen bei Ausdauer-Wettkämpfen am Start haben, wie Männer. Darum rufe ich mit vielen tollen Sportlerinnen aus dem Ausdauerbereich das Projekt #frauenimsport ins Leben.

Frauen im Ausdauersport – der Ist-Zustand

Berlin Marathon 2018. 40.650 Menschen erreichen die Ziellinie. 28.377 Läufer und 12.273 Läuferinnen. Das sind 70% Männer und 30% Frauen. Ein Erfolg. Denn so viele Frauen sind noch nie bei einem Marathon in Deutschland gelaufen. Sowohl absolut, als auch prozentual.*

Es ist ein schöner Erfolg, dass erstmals 30% der Finisher in Berlin Frauen sind. Aber es ist eben auch ein ganz klares Zeichen, dass wir immer noch weit entfernt von gleichen Verhältnissen sind. Berlin ist übrigens der einzige der größeren Marathons in Deutschland, der sich in den vergangenen Jahren in Sachen Frauenquote kontinuierlich nach oben entwickelt hat. Die anderen großen Marathons in Deutschland bewegen sich alle seit Jahren im Bereich von + – 20% Frauenanteil ohne nennenswerte Tendenz nach oben.

Auch bei Triathlonveranstaltungen ist der Frauenanteil noch recht überschaubar. Wie auch beim Marathonlauf werden hier die besten Ergebnisse bei den großen Veranstaltungen erzielt. Beim Wasser Triathlon in Hamburg waren 2018 20% Frauen auf der Olympischen Distanz unterwegs. Über die Sprintdistanz gingen sogar 35% Frauen erfolgreich an den Start. Bei der Challenge Roth waren auf der Langdistanz wiederum nur 15% Frauen am Start. Die Distanz scheint also auch eine Rolle zu spielen. Am schlechtesten sind derweil die Zahlen bei Radveranstaltungen. Beim Velothon in Berlin waren gerade einmal 4% Frauen über die 160 Kilometer am Start. Bei den 100 Kilometern waren es 7%, bei der 60 Kilometer-Distanz immerhin 18%.

Warum diese ganzen Statistiken? Um aufzuzeigen, dass wir auch im Sport noch einen langen Weg zu gehen haben, bis Männer und Frauen gleichberechtigt repräsentiert sind. Aber was sind die Gründe hierfür? Eigentlich haben Frauen doch dieselben Möglichkeiten wie Männer an Ausdauersport-Veranstaltungen teilzunehmen. Was hindert sie daran es zu tun?

Diese Frage ist für mich ganz entscheidend. Denn nur wenn wir wissen, warum es offensichtlich noch viele Frauen gibt, die es sich nicht zutrauen an Ausdauersport-Events teilzunehmen, können wir daran arbeiten, dass sich etwas ändert.

Frauen können genauso tolle sportliche Leistungen erbringen wie Männer

Mein Ziel ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, dass mehr Frauen in unseren Sport kommen. Denn Frauen können genau wie Männer großartiges im Sport leisten. Es gibt sogar Studien und Theorien die behaupten, dass Frauen im Ultrasport näher an die Männer herankommen, weil sie sich auf der langen Distanz besser durchbeißen können. Einzelne Beispiele gibt es tatsächlich. Jüngst hat z.B. Jasmin Paris für Aufsehen gesorgt. Jasmin hat vor wenigen Wochen als erste Frau das 268 Meilen lange Montane Spine Race gewonnen. In der Gesamtkategorie für Männer und Frauen wohlgemerkt. Nebenbei hat sie auch noch den Streckenrekord um unglaubliche 12 Stunden unterboten. Auch hier in der Kategorie sowohl für Männer, als auch für Frauen.

Ob solche Ausnahmeleistungen über die Ultradistanz zeigen, dass Frauen den Männern auf den ganz langen Distanzen näher kommen oder sie sogar wie im Fall von Jasmin Paris distanzieren, sei mal dahingestellt. Wichtig ist mir dabei nur folgendes: Frauen können (im Sport) genauso großartiges leisten wie Männer. Es gibt also auf den ersten Blick eigentlich keinen Grund, warum nicht genauso viele Frauen wie Männer an Ausdauersport-Events teilnehmen. Auf den zweiten Blick sieht das schon ein bisschen anders aus. Und da möchte ich ansetzen.

Frauen beim Laufen, Läuferinnen

Projekt #frauenimsport – Wir wollen Frauen zum Ausdauersport ermutigen

Mit dem Projekt #frauenimsport möchte ich zusammen mit ganz vielen tollen Sportlerinnen Frauen dazu ermutigen sich zu trauen. Einen Marathon zu laufen. Mit dem Triathlon anzufangen. An einem Radrennen teilzunehmen. Das tolle Gefühl, über die Ziellinie zu laufen bzw. zu fahren zu erleben. Und durch regelmäßiges Training am eigenen Leib und Seele zu spüren, wie wunderbar der Ausdauersport ist. Wie viel Lebensgefühl, Vitalität und Selbstbewusstsein dieser Sport uns gibt. Und wie wir als Frauen durch den Sport zu uns selbst finden.

Deshalb habe ich gemeinsam mit vielen tollen Frauen aus dem Sport das Projekt #frauenimsport ins Leben gerufen. Ab dem 8.März werden wir Euch Frauen aus dem Ausdauersport hier im Blog, über unseren Podcast und unsere Social Media Kanäle vorstellen. Diese Frauen werden nicht nur als Role Models für alle Frauen da draußen fungieren. Sie werden sich selbst auch mit Themen beschäftigen zu Fragen wie: Warum nehmen immer noch verhältnismäßig wenig Frauen an Ausdauer-Events teil? Was können wir tun, dass mehr Frauen sich trauen?

Wer macht alles mit? Jede Ausdauersportlerin, die unser Projekt unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen. Von Beginn an dabei sind:

Sie alle werden im Rahmen des Projekts mit bestimmten Themen aus dem Bereich “Frauen im Sport” auseinandersetzen, mit Euch diskutieren und ergründen, wie wir noch mehr Frauen erreichen können.

Außerdem wollen wir ein Netzwerk für Frauen aus dem Sport aufbauen. Wir wollen uns regelmäßig austauschen. Gemeinsam schauen, was wir tun können, um Frauen für unseren Sport zu begeistern. #frauenimsport ist also kein exklusives Projekt. Wir wollen möglichst viele Frauen erreichen. Jede, die mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen.

Kick-Off für unser Projekt #frauenimsport am Weltfrauentag

Unser offizieller Kick-Off startet am 8.März 2019 zum Weltfrauentag. Bis dahin rufe ich bereits alle Frauen dazu auf, unseren Hashtag #frauenimsport zu nutzen. Macht alle mit, wenn Ihr auch andere Frauen ermutigen wollt mehr zu laufen, schwimmen, radfahren oder auch anderen Sport zu machen. Männer sind bei der Aktion natürlich nicht ausgeschlossen. Auch Ihr könnt einen Teil dazu beitragen, dass mehr Frauen unseren wunderbaren Sport machen. Ermutigt Eure Frauen zum Sport, macht gemeinsam Sport, schenkt Euren Frauen freie Abende, indem Ihr z.B. auf die Kinder aufpasst und Eure Frauen mit Sport etwas für sich tun können.

Gemeinsam für mehr Frauen im Ausdauersport

Nur wenn wir alle mitmachen – Frauen und Männer, Trainer und Trainerinnen, Ehemänner und Ehefrauen, Veranstalter von Ausdauersport-Events, Sportfirmen, Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen. Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, mehr Frauen für den Ausdauersport zu gewinnen. Also lasst uns gemeinsam diskutieren. Was können wir tun, damit mehr Frauen diesen wunderbaren Sport betreiben?

*Historisch betrachtet ist es nicht richtig, dass der Berlin Marathon 2018 prozentual der Marathon mit den bisher meisten Teilnehmerinnen war. Denn 1973 fand der erste reine Frauenmarathon in Waldniel am Niederrhein statt.

Alle Projektbeiträge sammeln wir unter www.frauen-im-sport.de

Es ist eine Frage, so alt wie das Trainergeschäft selbst. Was bringt dir ein Trainer? – Noch dazu, wenn du vielleicht nicht auf höher, schneller, weiter trainierst, sonder einfach fit und gesund sein willst. Ich habe mich der Frage im Rahmen einer Blogparade gewidmet und gebe dir gleich noch ein paar Tipps mit, wie du einen guten Coach für dich selbst findest.

Auf der Fibloko – der Konferenz für Fitness- und Sportblogger kam unter den BloggerInnen die Diskussion auf, warum sich Markus, ein teilnehmender Blogger, einen Lauftrainer leistet, obwohl Markus nur für seine eigene Fitness trainiert. Aus dieser Diskussion war schnell die Idee zu einer Blogparade geboren. Markus hat dazu einen ausführlichen Post veröffentlicht um darzustellen, warum er mit einem Coach zusammenarbeitet. Einige andere BloggerInnen haben ebenfalls bereits Stellung bezogen. Den kompletten Stand der Meinungen gibt es bei Markus im Blog.

Beispiel Lauftechnikschulung, Coaching im Laufen, Lauf ABC Training
Schulung der Lauftechnik mit Hilfe von Lauf ABC und direkter Korrektur durch den Coach

Ich bin in der besonderen Situation, zugleich Trainer und Athlet zu sein. Ich werde mich im Blog weitestgehend auf meine Athleten-Sicht konzentrieren. Wenn ich die Perspektive wechsel, werde ich explizit darauf hinweisen.

Was ist ein Trainer oder eine Trainerin für mich?

Zunächst sollte ich erklären, was ich unter einem Trainer oder einer Trainerin genau verstehe. Für mich ist ein Trainer oder eine Trainerin eine außerhalb meines Gedankenkosmos stehende Person, die meinen Sport von außen betrachtet und bewertet.

Aus meinem anderen Beruf als IT-Berater weiß ich, dass sich viele Firmen häufig externe BeraterInnen oder ProjektleiterInnen ins Haus holen, um eine externe Sicht auf die internen Aufgaben zu bekommen oder sich zusätzliches Know-How an Bord zu holen. Das sind auch für mich die zwei Hauptaspekte für einen Trainer bzw. eine Trainerin. Eine externe Sicht und zusätzliches Know-How.

Damit wäre bereits eine wichtige Frage geklärt: Ja, ich bin der Meinung, dass TrainerInnen eine wertvolle Arbeit leisten.

Wann arbeite ich mit TrainerInnen zusammen?

Ich mache jetzt bereits seit über 10 Jahren Triathlon bzw. Ausdauersport. Dabei habe ich immer wieder mit TrainerInnen zusammengearbeitet.

Zu Beginn meiner “Triathlon-Karriere” habe ich mich einem Triathlon-Verein angeschlossen. Ich konnte dort von qualifizierten Schwimm- und LauftrainerInnen profitieren, die besonders auf die Technik geachtet haben. Was im Verein ein wenig fehlte waren die TrainerInnen, die für mich das Jahr durchstrukturierten. Zwar haben sowohl Schwimm- als auch LauftrainerInnen eine feste Struktur in ihren Trainingsphasen gehabt, nur passte das nicht unbedingt zum eigenen Wettkampfplan. Das Training war also durchaus strukturiert, jedoch nicht auf meine individuellen Bedürfnisse abgestimmt.

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An der Arbeit mit Spezialisten hat sich bis heute eigentlich nichts geändert. In regelmäßigen Abständen nehme ich selbst an Workshops und Trainingssessions als Athlet teil. Ich hole mir z.B. Tipps von anderen TrainerInnen, wie ich meine eigene Schwimmtechnik verbessern kann. Besonders beim Schwimmen ist es schwierig bestimmte Eigenheiten und Fehler selbst zu bemerken. Häufig schleifen sie sich über einen längeren Zeitraum ein und werden nicht als Fehler wahrgenommen. Hier ist die Arbeit mit einem Coach extrem hilfreich. Einzige Bedingung ist, dass ich mich darauf einlassen muss. D.h. ich muss mein eigenes Trainerwissen hinten anstellen und zuhören.

Beispiel Personal Training Ausdauersport Stabitraining
Personal Training ist auch bei AusdauersportlerInnen zur Sicherung der Beweglichkeit und Stabilität sinnvoll

Wenn du mit dem Gedanken spielst, dir einen Coach zu suchen, dann überlege dir vorher genau, wobei er oder sie dir eigentlich helfen soll. Dabei ist nicht nur die Frage nach dem konkreten Wettkampfziel zu beantworten. Wichtig ist auch, dass du eine möglichst konkrete Vorstellung vom Weg dorthin hast, oder sehr offen für den Weg des Coaches bist. Ein gut durchdachter Plan hilft dir nicht, wenn du den Plan nicht einhalten kannst oder willst. Eine gute Kommunikationsebene mit dem Coach ist daher von Beginn an sehr wichtig.

Was erwarte ich von einem guten Trainer?

Neben dem nötigen Sachverstand, der für mich die Grundlage darstellt, sollte ein Trainer ein gutes Gespür dafür haben, wie er mich ansprechen muss. Ich als Athlet arbeite gerne mit TrainerInnen zusammen, die mir ausführlich die Gründe ihres Handelns erklären. Das liegt an meiner eigenen Neugier. Ich möchte immer verstehen, wie und warum etwas so ist, wie es ist. Auf der anderen Seite gibt es auch viele SportlerInnen, die sich mit den trainingstechnischen Zusammenhängen nicht auseinandersetzen wollen. Genau deshalb engagieren sie einen Trainer oder eine Trainerin. Ein guter Coach erkennt, was dem Athleten oder der Athletin wichtig ist und stellt sich darauf ein. Ein für mich schlechter Coach hat sein festes Programm welches er ohne sich auf den einzelnen Athleten bzw. die Athletin einzulassen, durchzieht.

Häufig arbeiten SportlerIn und TrainerIn über einen längeren Zeitraum zusammen. Daher muss diese Zweckgemeinschaft passen. Der beste Coach nützt dir gar nichts, wenn er dir nicht vermitteln kann, was du tun sollst, bzw. wenn du immer das Gefühl hast, dass dein Coach dich nicht versteht.

Ich habe die Blogparade zum Anlass genommen, um die von uns betreuten Sportler und Sportlerinnen zu fragen, warum sie mit uns zusammenarbeiten.

Eine häufige Antwort war Sicherheit und ein gewisser Druck. Sicherheit, dass wir im komplexen Lauf- und Triathlontraining den Überblick für unsere SportlerInnen behalten und darauf achten, dass sie gesund und optimal vorbereitet ihr Ziel erreichen.

Druck, dass sie sich auch mal quälen, wenn sie eigentlich keine Lust auf Training haben.

Beispiel Coaching Ausdauersportlerin Movement, Beweglichkeit, korrekte Übungsausführung
Wie viel Geld investiert ein Triathlet in gutes Coaching und wie viel in neues Equipment?

Zusammenfassung

Ich selbst arbeite also regelmäßig mit Coaches zusammen und kann auch nur jedem, der leistungsorientiert trainieren will, dazu raten sich mit der Frage auseinanderzusetzen, ob ein Coach ihm bzw. ihr weiterhelfen kann.

Gerade in Triathlon-Foren lese ich immer wieder, dass Leute auf der Suche nach kostenlosen Trainingsplänen sind und möglichst wenig Geld für einen qualifizierten Schutz der eigenen Gesundheit ausgeben wollen. Häufig investieren Athleten und Athletinnen Unsummen in das Equipment, sind dann aber nicht bereit in ein gutes Training zu investieren. Oder sie sind der Meinung, dass das komplexe Feld der Trainingsplanung und Trainingssteuerung ja nebenbei möglich ist und nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Aber wer ist z.B. schon mal auf die Idee gekommen an seinem Radhelm ein bisschen zu schnitzen, weil es ja so einfach ist und kein spezielles Know-How dafür notwendig ist?

Active - das Ausdauer-Coaches-Trainingskonzept für Ausdauersport, Triathlon, Laufen, Radfahren, Trailrunning, Marathon, Ultra laufen

Ich denke, jeder und jede, egal wie gut er oder sie bereits sportlich entwickelt ist, kann von der Arbeit mit einem Coach profitieren. Grundvoraussetzung ist, dass Coach, AthletIn, Zielstellung und Weg gut zusammenpassen.


Der längste Tag von Kona 2017 ist Geschichte. So langsam reisen alle Sportler*innen ab und auf der Insel kehrt wieder Ruhe ein. Die Ausdauer-Coaches wollen heute nochmal auf die Frauen beim Ironman Hawaii 2017 zurück schauen. Wir haben die ganze Nacht auf unserem Twitter-Kanal die deutschen Frauen und das Rennen der Frauen stärker im Fokus gehabt, als das der Männer. Eine Woche danach ist es an der Zeit eine Bilanz zu ziehen. Neben einem Überblick über das Frauenrennen und das Abschneiden der deutschen Pro-Frauen, sowie einen Blick in die Alterklassenergebnisse, werde ich auch noch ein paar Worte zur ZDF-Übertragung verlieren.

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In ihrem Blogpost Nachgefragt – warum treiben Fitnessblogger Sport erzählen Lotta und Schorsch von tri-it-fit, wie sie zum Sport gekommen sind. Außerdem haben sie mit ihrem Post andere Fitnessblogger*innen dazu ermutigt, auch ihre Geschichte auf dem Weg zum/zur Sportler*in zu erzählen. So wollen auch wir heute darüber berichten, warum wir eigentlich Sport machen.

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Party, Egoismus,Freunde treffenEgoismus und Sport – für viele Menschen gehört das irgendwie zusammen. Warum? Wir Ausdauersportler*innen verbringen viel Zeit mit unserem Sport. Neben der Arbeit ist unser Alltag vom Training bestimmt. Als ambitionierte, vollzeitarbeitende Sportler*innen bedeutet das, dass der Tag komplett durchgetaktet ist. Vor der Arbeit ein Morgenläufchen oder eine Krafteinheit, nach der Arbeit das sportartenspezifische Training. So geht das von Montag bis Freitag. Die Wochenenden sind auch vom Sport bestimmt. Entweder sind wieder on Tour für Wettkämpfe, oder wir nutzen die Zeit, die wir am Wochenende haben, für längere Trainingseinheiten.

Bei so viel Zeit, die man sich für sich nimmt, trifft man häufig auf Unverständnis im Familien-/Bekanntenkreis. Dass wir unseren Sport ab einem bestimmten Niveau nur mit absoluter Konsequenz betreiben können, dafür haben die Menschen in unserem Umfeld nicht immer Verständnis. Ein spontanes gemeinsames Abendessen? Ja, sehr gerne, aber ich muss erst trainieren. Würde Dir 21 Uhr passen? Wie, so spät?

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Heute möchte ich mich mit einem weniger schönen Thema unseres Sports auseinandersetzen: Dem Thema Doping. Dabei möchte ich einige Tipps für die Doping-Prävention geben. Wusstet ihr eigentlich, dass bereits Hustensaft dazu führen kann, dass ihr dopt? Wir alle kennen Dieter Baumanns berühmte Zahnpasta-Diskussion. Aber mal ehrlich, wisst ihr, was erlaubt ist und was nicht? Kennt ihr die Kölner Liste? Wisst ihr was die NADA ist und welche Medikamente als Dopingmittel eingestuft werden?

Dabei gehe ich jetzt mal von einer idealen Welt aus, in der wir Sportler*innen nicht dopen wollen. Wer sagt in Deutschland eigentlich was Doping ist und was nicht? Und warum sollten wir alle ein gewisses Know-how zu diesem Thema haben? Wenn ihr regelmäßig an offiziellen Wettkämpfen teilnehmt, dann habt ihr euch auch schon oft den nationalen Antidoping-Regeln und dem NADA-Code, dem Nationalen Anti-Doping Agentur Code unterworfen. Wenn ihr Besitzer eines Triathlonstartpasses seit, dann unterschreibt ihr, dass ihr die DTU-Sportordnung und die Anti-Dopingregeln für den Triathlon akzeptiert. Auch hier findet der NADA-Code Anwendung. Der NADA-Code beschreibt was eigentlich Doping ist, welche Sanktionen es gibt und wie kontrolliert wird.

Wer ist die NADA?

Die NADA ist die Nationale Anti Doping Agentur. Es ist eine Stiftung, die durch Bund, Private Unterstützer und den DOSB finanziert wird. Die NADA hat keine direkte Verbindung zur WADA, der World Anti Doping Agency. Sie übernimmt jedoch große Teile das WADC (Welt Anti-Doping Code) und übernimmt die praktische Umsetzung der Vorgaben in Deutschland. Die NADA führt im Auftrag des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) alle Wettkampf- und Trainingskontrollen für die angeschlossenen Verbände durch. Da die NADA jedoch eine selbständige Stiftung ist, sind ihre Möglichkeiten eigene Ermittlungen in Dopingfällen anzustellen sehr begrenzt. Daher wird die NADA häufig auch als zahnloser Tiger bezeichnet. Erst Ende 2015 wurde der Straftatbestand Doping eingeführt. Seither können Staatsanwälte Ermittlungen aufnehmen und Sportler*innen können auch außerhalb des Sportsystems für Doping bestraft werden.

Neben den Kontrollen ist eine wichtige Säule der NADA die Prävention. Hierbei geht es darum über Doping aufzuklären. Denn es geht nicht nur darum, dass leistungssteigernde Mittel zu unfairem Verhalten führen. Doping kann auch erhebliche gesundheitliche Risiken mitbringen. Auf der Homepage der NADA findet ihr eine Vielzahl von Informationen zur Dopingbekämpfung und zur Prävention. Drei möchte ich heute mal hervorheben und etwas näher vorstellen.

Die Kölner Liste – unbedenkliche Produkte aus den Reihen der Nahrungsergänzungsmittel

Die Kölner Liste wird vom Olympiastützpunkt Rheinland zur Verfügung gestellt. Auf ihr werden Nahrungsergänzungsmittel aufgeführt, die nicht auf der Dopingliste stehen. Warum aber braucht es eine Liste, die mir sagt was ich essen darf? Das IOC hat 2004 in einer internationalen Studie herausgefunden, dass ca. 15% aller Nahrungsergänzungsmittel im freien Verkauf verbotene Substanzen, häufig Anabolika und Steroide, enthalten. Die Kölner Liste wurde geschaffen um Athleten ein Gefühl der Rechtssicherheit zu vermitteln. Wer mehr zum Prüfverfahren der Kölner Liste erfahren möchte, der kann sich direkt auf der Homepage der Kölner Liste informieren. Auf ihr befinden sich Protein-Pulver, Gels, ISO-Getränke, aber auch Vitamin-Tabletten.

NADA – Liste erlaubter Medikamete

Die Liste erlaubter Medikamente enthält sowohl rezeptfreie, als auch rezeptpflichtige Medikamente, die nicht auf der Doping-Liste stehen. Ich habe euch die aktuelle Version hier direkt verlinkt: Beispielliste zulässiger Medikamente 2017  Die Liste gibt jedoch keine Auskunft, welche Wechselwirkung von Medikamenten wiederum zu Problemen führen kann. Hier bleibt nur der Gang zum Arzt bzw. zur Ärztin übrig. Ein Beispiel, warum die Liste auch für Amateursportler durchaus wichtig ist. Spasmo Mucosolvan, ein Medikament zur Bekämpfung von Bronchitis und Atemwegserkrankungen enthält die verbotene Substanz Clenbuterol und ist daher verboten.

Wichtige Infos für das Smartphone – die NADA – App

Die NADA-App (für iOS und Android) ist eine Kombination aus den oben vorgestellten Listen. Zusätzlich enthält sie noch weitere nützliche Informationen rund um das Thema Doping. Da ich selten mit Medikamenten in Berührung komme, schätze ich die schnelle Orientierungshilfe sehr. Man kann direkt nach Wirkstoffen in der NADA med – Datenbank suchen,oder in der Kölner Liste nachschauen ob ein Produkt dort getestet wurde oder nicht.

Startbildschirm NADA-App (Android-Version
Startbildschirm NADA-App (Android-Version)

Ich hoffe ich konnte euch mit dieser kleinen Übersicht ein wenig für das Thema erwärmen und ihr fandet die Tipps hilfreich. Wie ist das bei euch? Beschäftigt ihr euch mit dem Thema? Oder spielt das Thema Doping für Euch keine Rolle? Ich freue mich auf euer Feedback!

Frauen im Ausdauersport – dieses Thema beschäftigt mich nun schon seit einiger Zeit. Wenn man sich so wie wir viel auf Lauf- und Triathlonveranstaltungen herumtreibt, dann fällt einem schnell auf, dass die Frauenquote gegenüber der Anzahl männlicher Teilnehmer deutlich hinterher hinkt. Leider werden wir auch desöfteren mit diversen Stereotypen konfrontiert. Um diese Stereotypen sehr deutlich zu machen, hier eine Auswahl:

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Wenn man selbst nicht so sporteln kann, wie man es sich vorstellt, heißts sich nicht unterkriegen lassen. Wie kann man sich da besser ablenken als mit dem eigenen Groupiedasein?

Für Carsten stand Mitte September der Berlinman an. Dies sollte das absolute Highlight seiner Saison sein. Und da ist der Groupie natürlich dreifach nervös.

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