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Frauen im Ausdauersport. Ein Thema, das mich schon lange herumtreibt. Warum sind immer noch deutlich weniger Frauen in unserem Sport repräsentiert als Männer? Was kann ich dazu beitragen, dass mehr Frauen laufen, schwimmen, radfahren?

Immer wieder gibt es skurrile Behauptungen von Männern wie auch Frauen, dass es einfach eben so sei. Frauen würden nunmal von Natur aus einfach weniger Sport machen als Männer. Eine Behauptung, die natürlich Quatsch ist. Wie es auch Quatsch war, als noch in den 1960er Jahren die Männerwelt behauptete, Frauenkörper wären nicht dazu gemacht Ausdauersport zu betreiben.

Mehr Frauen zum Ausdauersport bringen. Das habe ich mir auf die Fahnen geschrieben. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir bald genauso viele Frauen bei Ausdauer-Wettkämpfen am Start haben, wie Männer. Darum rufe ich mit vielen tollen Sportlerinnen aus dem Ausdauerbereich das Projekt #frauenimsport ins Leben.

Frauen im Ausdauersport – der Ist-Zustand

Berlin Marathon 2018. 40.650 Menschen erreichen die Ziellinie. 28.377 Läufer und 12.273 Läuferinnen. Das sind 70% Männer und 30% Frauen. Ein Erfolg. Denn so viele Frauen sind noch nie bei einem Marathon in Deutschland gelaufen. Sowohl absolut, als auch prozentual.*

Es ist ein schöner Erfolg, dass erstmals 30% der Finisher in Berlin Frauen sind. Aber es ist eben auch ein ganz klares Zeichen, dass wir immer noch weit entfernt von gleichen Verhältnissen sind. Berlin ist übrigens der einzige der größeren Marathons in Deutschland, der sich in den vergangenen Jahren in Sachen Frauenquote kontinuierlich nach oben entwickelt hat. Die anderen großen Marathons in Deutschland bewegen sich alle seit Jahren im Bereich von + – 20% Frauenanteil ohne nennenswerte Tendenz nach oben.

Auch bei Triathlonveranstaltungen ist der Frauenanteil noch recht überschaubar. Wie auch beim Marathonlauf werden hier die besten Ergebnisse bei den großen Veranstaltungen erzielt. Beim Wasser Triathlon in Hamburg waren 2018 20% Frauen auf der Olympischen Distanz unterwegs. Über die Sprintdistanz gingen sogar 35% Frauen erfolgreich an den Start. Bei der Challenge Roth waren auf der Langdistanz wiederum nur 15% Frauen am Start. Die Distanz scheint also auch eine Rolle zu spielen. Am schlechtesten sind derweil die Zahlen bei Radveranstaltungen. Beim Velothon in Berlin waren gerade einmal 4% Frauen über die 160 Kilometer am Start. Bei den 100 Kilometern waren es 7%, bei der 60 Kilometer-Distanz immerhin 18%.

Warum diese ganzen Statistiken? Um aufzuzeigen, dass wir auch im Sport noch einen langen Weg zu gehen haben, bis Männer und Frauen gleichberechtigt repräsentiert sind. Aber was sind die Gründe hierfür? Eigentlich haben Frauen doch dieselben Möglichkeiten wie Männer an Ausdauersport-Veranstaltungen teilzunehmen. Was hindert sie daran es zu tun?

Diese Frage ist für mich ganz entscheidend. Denn nur wenn wir wissen, warum es offensichtlich noch viele Frauen gibt, die es sich nicht zutrauen an Ausdauersport-Events teilzunehmen, können wir daran arbeiten, dass sich etwas ändert.

Frauen können genauso tolle sportliche Leistungen erbringen wie Männer

Mein Ziel ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, dass mehr Frauen in unseren Sport kommen. Denn Frauen können genau wie Männer großartiges im Sport leisten. Es gibt sogar Studien und Theorien die behaupten, dass Frauen im Ultrasport näher an die Männer herankommen, weil sie sich auf der langen Distanz besser durchbeißen können. Einzelne Beispiele gibt es tatsächlich. Jüngst hat z.B. Jasmin Paris für Aufsehen gesorgt. Jasmin hat vor wenigen Wochen als erste Frau das 268 Meilen lange Montane Spine Race gewonnen. In der Gesamtkategorie für Männer und Frauen wohlgemerkt. Nebenbei hat sie auch noch den Streckenrekord um unglaubliche 12 Stunden unterboten. Auch hier in der Kategorie sowohl für Männer, als auch für Frauen.

Ob solche Ausnahmeleistungen über die Ultradistanz zeigen, dass Frauen den Männern auf den ganz langen Distanzen näher kommen oder sie sogar wie im Fall von Jasmin Paris distanzieren, sei mal dahingestellt. Wichtig ist mir dabei nur folgendes: Frauen können (im Sport) genauso großartiges leisten wie Männer. Es gibt also auf den ersten Blick eigentlich keinen Grund, warum nicht genauso viele Frauen wie Männer an Ausdauersport-Events teilnehmen. Auf den zweiten Blick sieht das schon ein bisschen anders aus. Und da möchte ich ansetzen.

Frauen beim Laufen, Läuferinnen

Projekt #frauenimsport – Wir wollen Frauen zum Ausdauersport ermutigen

Mit dem Projekt #frauenimsport möchte ich zusammen mit ganz vielen tollen Sportlerinnen Frauen dazu ermutigen sich zu trauen. Einen Marathon zu laufen. Mit dem Triathlon anzufangen. An einem Radrennen teilzunehmen. Das tolle Gefühl, über die Ziellinie zu laufen bzw. zu fahren zu erleben. Und durch regelmäßiges Training am eigenen Leib und Seele zu spüren, wie wunderbar der Ausdauersport ist. Wie viel Lebensgefühl, Vitalität und Selbstbewusstsein dieser Sport uns gibt. Und wie wir als Frauen durch den Sport zu uns selbst finden.

Deshalb habe ich gemeinsam mit vielen tollen Frauen aus dem Sport das Projekt #frauenimsport ins Leben gerufen. Ab dem 8.März werden wir Euch Frauen aus dem Ausdauersport hier im Blog, über unseren Podcast und unsere Social Media Kanäle vorstellen. Diese Frauen werden nicht nur als Role Models für alle Frauen da draußen fungieren. Sie werden sich selbst auch mit Themen beschäftigen zu Fragen wie: Warum nehmen immer noch verhältnismäßig wenig Frauen an Ausdauer-Events teil? Was können wir tun, dass mehr Frauen sich trauen?

Wer macht alles mit? Jede Ausdauersportlerin, die unser Projekt unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen. Von Beginn an dabei sind:

Sie alle werden im Rahmen des Projekts mit bestimmten Themen aus dem Bereich “Frauen im Sport” auseinandersetzen, mit Euch diskutieren und ergründen, wie wir noch mehr Frauen erreichen können.

Außerdem wollen wir ein Netzwerk für Frauen aus dem Sport aufbauen. Wir wollen uns regelmäßig austauschen. Gemeinsam schauen, was wir tun können, um Frauen für unseren Sport zu begeistern. #frauenimsport ist also kein exklusives Projekt. Wir wollen möglichst viele Frauen erreichen. Jede, die mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen.

Kick-Off für unser Projekt #frauenimsport am Weltfrauentag

Unser offizieller Kick-Off startet am 8.März 2019 zum Weltfrauentag. Bis dahin rufe ich bereits alle Frauen dazu auf, unseren Hashtag #frauenimsport zu nutzen. Macht alle mit, wenn Ihr auch andere Frauen ermutigen wollt mehr zu laufen, schwimmen, radfahren oder auch anderen Sport zu machen. Männer sind bei der Aktion natürlich nicht ausgeschlossen. Auch Ihr könnt einen Teil dazu beitragen, dass mehr Frauen unseren wunderbaren Sport machen. Ermutigt Eure Frauen zum Sport, macht gemeinsam Sport, schenkt Euren Frauen freie Abende, indem Ihr z.B. auf die Kinder aufpasst und Eure Frauen mit Sport etwas für sich tun können.

Gemeinsam für mehr Frauen im Ausdauersport

Nur wenn wir alle mitmachen – Frauen und Männer, Trainer und Trainerinnen, Ehemänner und Ehefrauen, Veranstalter von Ausdauersport-Events, Sportfirmen, Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen. Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, mehr Frauen für den Ausdauersport zu gewinnen. Also lasst uns gemeinsam diskutieren. Was können wir tun, damit mehr Frauen diesen wunderbaren Sport betreiben?

*Historisch betrachtet ist es nicht richtig, dass der Berlin Marathon 2018 prozentual der Marathon mit den bisher meisten Teilnehmerinnen war. Denn 1973 fand der erste reine Frauenmarathon in Waldniel am Niederrhein statt.

Alle Projektbeiträge sammeln wir unter www.frauen-im-sport.de

Frauenläufe. Ein viel diskutiertes Format im Laufsport. Gefühlt spaltet sich beim Thema Frauenlauf die Laufcommunity. Sind Frauenläufe wichtig für die Geschlechter-Gleichberechtigung? Warum wollen viele Frauen unter sich sein, statt an geschlechterneutralen Wettkämpfen teilzunehmen? Wenn es Frauenläufe gibt, muss es dann auch Männerläufe geben?

Wer sich intensiver mit dem Thema Frauenlauf beschäftigt merkt schnell, dass die Frage nach dem Hintergrund von Frauenläufen gar nicht so einfach ist.

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Gleichberechtigung im Sport. Ein Thema, das uns bewegt. Und über das man reden muss. Finden wir.

Wenn Du uns über die Social Media Kanäle verfolgst, hast Du vielleicht bereits mitbekommen, dass uns neben unseren drei Hauptthemen Movement, Nutrition und Distance noch ein weiteres Thema herumtreibt: Frauen im Sport. Warum ist das so?

Gleichberechtigung in der heutigen Zeit? Fehlanzeige!

Das ist relativ einfach. Wir haben vielfältig die Erfahrung gemacht, dass Frauen in unserer heutigen Gesellschaft nach wie vor nicht gleichberechtigt sind. Auch wenn sich natürlich einiges in den letzten Jahrzehnten getan hat, gibt es nichtsdestotrotz nach wie vor massive Ungleichheiten. Es gibt verhältnismäßig kaum Frauen in hochrangigen Positionen in Unternehmen. Eine Frau, die denselben Job wie ein Mann hat, verdient weniger Geld. Frauen werden immer noch häufig sexualisiert.

Gleichberechtigung im Sport, Frauen im Sport

Gender Ungleichheiten im Sport

Mich hat es schon immer sehr interessiert, wie sich gesellschaftliche Tendenzen im Sport widerspiegeln. So habe ich auch vor einiger Zeit damit begonnen, mich mit dem Geschlechterverhältnis im Sport intensiver auseinanderzusetzen. Hier ein paar Beispiele, was mir schnell aufgefallen ist:

  1. Frauen sind bei Lauf- und Triathlonwettkämpfen in Deutschland stark in der Unterzahl. Im Triathlon ist der Frauenanteil nochmal deutlich geringer, als der Frauenanteil bei Laufwettkämpfen.
  2. Es gibt Länder, in denen diese Unterrepräsentation von Athletinnen deutlich geringer, teilweise sogar gar nicht vorhanden ist. Ein Paradebeispiel sind hier die USA. Bei vielen Laufveranstaltungen in den USA ist das Geschlechterverhältnis 50:50. Es gibt sogar Laufevents, bei denen mehr Frauen als Männer am Start sind.
  3. Athletinnen sind medial häufig unterrepräsentiert. Ein Beispiel dazu findest du in unserem Blogpost über die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii 2017. Wenn man sich wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandersetzt, belegen zum Teil drastische Zahlen diese Tendenz.
  4. Es gibt immer noch Sportarten, in denen die Gehaltsunterschiede von Frauen und Männern massiv sind. Das Paradebeispiel hierfür in Deutschland ist unsere Sportart Nummer 1: Der Fußball.
  5. Erschreckenderweise scheinen geschlechterspezifische Ungerechtigkeiten für viele Frauen „normal“ zu sein. Ich habe viele Gespräche mit Frauen geführt, die mir zustimmten, dass Frauen nicht gleichberechtigt sind. Aber „das sei eben so“.
  6. Der organisierte Sport – international, wie auch in Deutschland – spiegelt die nicht vorhandene Gleichberechtigung im Sport wider. Es gibt nur sehr wenige Frauen in hochrangigen Positionen und der generelle Frauenanteil – z.B. in Organisationen wie dem IOC oder der FIFA – ist gering.
  7. Während ich viele Menschen (Männer und Frauen) kenne, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen, gibt es leider auch noch erschreckend viele Menschen, die die Diskriminierung der Frau unterstützen. Manchmal bewusst, sehr häufig unbewusst.

Gender Ungleichheiten im Sport, Gleichberechtigung im Sport, Frauen im Sport

Fehlende Gleichberechtigung im Sport – Wir wollen darüber reden und diskutieren!

Dies sind nur einige Punkte, die mir begegnet sind. Als moderne Frau der heutigen Sportwelt möchte ich auf Ungleichheiten der Geschlechter hinweisen und mich für mehr Gleichberechtigung einzusetzen. Ich spreche aber nicht nur für mich, sondern für uns beide. Denn auch Carsten ist in seinem (Sport-)Alltag immer wieder entsetzt über die immer noch vorherrschende Diskriminierung gegenüber Frauen. Daher haben wir entschieden, das Thema „Frauen im Sport“ als einen weiteren Schwerpunkt unseres Blogs und auch unserer Arbeit zu integrieren.

Das heißt: Wir werden uns ab sofort regelmäßig hier im Blog mit dem Thema auseinandersetzen. Außerdem werden wir auch als Coaches versuchen, uns für mehr Gleichberechtigung im Sport einzusetzen. Ein wichtiger Schritt für mich ist mein Engagement als 261 Coach innerhalb der 261 Fearless Bewegung. Wie Du vielleicht weißt, biete ich für den Club 261 Deutschland einmal in der Woche einen Frauenlauftreff an, um mehr Frauen zum Laufen zu ermuntern. Mein Engagement bei 261 Fearless ist für mich eine Herzensangelegenheit.

261 Fearless, 261 Deutschland, Gender Ungleichheiten im Sport

Wenn Du auch der Meinung bist, dass wir noch Gleichberechtigung im Sport erreichen müssen, darfst Du Dich auf spannende Beiträge von uns freuen. Aber auch wenn Du der Meinung bist, dass wir falsch liegen, freuen wir uns auf rege Diskussionen. Denn nur, wenn man gesellschaftliche Probleme diskutiert, hat man die Chance solche Probleme auch zu lösen.

Seit 2019 gibt es das von Hannah initiierte Projekt #frauenimsport – Alle Infos, alle Beteiligten und alle Beiträge sammeln wir unter der Webseite www.frauenimsport.de

Der längste Tag von Kona 2017 ist Geschichte. So langsam reisen alle Sportler*innen ab und auf der Insel kehrt wieder Ruhe ein. Die Ausdauer-Coaches wollen heute nochmal auf die Frauen beim Ironman Hawaii 2017 zurück schauen. Wir haben die ganze Nacht auf unserem Twitter-Kanal die deutschen Frauen und das Rennen der Frauen stärker im Fokus gehabt, als das der Männer. Eine Woche danach ist es an der Zeit eine Bilanz zu ziehen. Neben einem Überblick über das Frauenrennen und das Abschneiden der deutschen Pro-Frauen, sowie einen Blick in die Alterklassenergebnisse, werde ich auch noch ein paar Worte zur ZDF-Übertragung verlieren.

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Frauen im Ausdauersport – dieses Thema beschäftigt mich nun schon seit einiger Zeit. Wenn man sich so wie wir viel auf Lauf- und Triathlonveranstaltungen herumtreibt, dann fällt einem schnell auf, dass die Frauenquote gegenüber der Anzahl männlicher Teilnehmer deutlich hinterher hinkt. Leider werden wir auch desöfteren mit diversen Stereotypen konfrontiert. Um diese Stereotypen sehr deutlich zu machen, hier eine Auswahl:

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