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Der Herbst ist für Ausdauersportler:innen häufig eine Übergangszeit. Spätestens nach dem Herbst-Marathon geht es für die meisten in die Off-Season. „Off-Season“, das ist ein Wort, was viele von uns gar nicht mögen. Das klingt irgendwie wie den Stecker ziehen. Den Körper auf „off“ setzen.

Heißt das etwa, dass wir da keinen Sport mehr machen dürfen? Sollen wir faul auf der Couch rumliegen und durch den fehlenden Sport, bei dennoch stattfindender sportlicher Kalorienzufuhr, dick werden? Das geht doch nicht! So denken leider einige Ausdauersportler:innen über die Off-Season. Zu oft wird vernachlässigt, dass eine Auszeit für Körper und Geist, wenigstens einmal im Jahr, sehr wichtig für uns und unsere Leistungsfähigkeit ist. Und dass Off-Season nicht heißt, dass man bewegungslos auf dem Sofa rumliegt.

timeout
Nach dem harten Training der letzten Monate ist es Zeit für einen Timeout

Off-Season – was genau ist das eigentlich?

Die Off-Season beschreibt eine Phase, die sich unmittelbar an das Saisonende anschließt. Das bedeutet bei Marathonis z.B., dass die Off-Season sich an den Herbst-Marathon anschließt. Bei Triathlet:innen kann die Off-Season bereits früher stattfinden, z.B. nach dem letzten Wettkampf im September. Oder für die starken Langdistanz-Athlet:innen nach dem Ironman Hawaii Mitte Oktober.

Egal wann genau die Off-Season einsetzt, wichtig ist, dass Ausdauersportler:innen die Off-Season in ihre Trainingsplanung einbauen. Die Off-Season kann unterschiedlich lange dauern. Im Durchschnitt machen Ausdauersportler:innen 2-4 Wochen Off-Season. Je nach Saisonverlauf und Zielstellung für die neue Saison kann die Dauer der Off-Season jedoch auch kürzer oder länger ausfallen.

In der Off-Season wird eine bewusste Pause eingelegt, um den Körper von den Belastungen der Saison zu erholen. Viele Ausdauersportler:innen unterschätzen die Wichtigkeit der Off-Season. Zwar trainieren die meisten von uns in einem 3-1er oder sogar 2-1er Rhythmus, nach dem wir also alle 3 bzw. alle 2 Wochen eine Regenerationswoche einlegen, in der wir deutlich weniger (intensiv), als in den Belastungswochen trainieren. Dies reicht jedoch nicht aus, um den Körper auf lange Sicht komplett zu regenerieren. Insbesondere Sehnen, Bänder, das Immunsystem und die Faszien bekommen in der Off-Season die Regeneration, die sie durch die Saison hinweg vergeblich erfahren.

Viele Ausdauersportler:innen schrecken vor einer Off-Season zurück. Sie haben Angst, dass die Off-Season eine negative Wirkung auf ihren Leistungsstand hat. Wer langfristig denkt, weiß, dass das die falsche Herangehensweise ist. Denn während es natürlich stimmt, dass durch die Off-Season kurzfristig die eigene Leistungsfähigkeit wegen des fehlenden Trainings sinkt, überwiegen die langfristigen positiven Folgen der Off-Season deutlich. Denn durch die Saisonpause sorgt man dafür, dass das Verletzungs- und Erkrankungsrisiko für die neue Saison deutlich sinkt und der Körper neue Energie tankt, um voll ausgeruht in die Vorbereitung auf die neue Saison starten zu können.

Neben der Signifikanz für die körperliche Regeneration spielt die Off-Season außerdem eine wichtige, mentale Rolle. Denn auch unsere Psyche braucht mal Ruhe. Die mentale Pause wird jedoch häufig völlig außer Acht gelassen. Einfach mal 2-4 Wochen nicht nach Plan trainieren, Dinge tun, zu denen man sonst keine Zeit hat, viel mit der Familie und Freund:innen unternehmen. Das kann unglaublich wichtig sein, damit wir nach der Off-Season wieder frisch und motiviert in die Übergangsphase, die die Grundlage für den Trainingsbeginn in Hinblick auf die neue Saison legt, starten können.

Freunde beim Spaziergang
Die Sozialen Folgen des Ausdauertrainings abfedern.

Off-Season: Der Mythos vom auf der Couch sitzen mit Pizza und Bier

Viele denken, dass Off-Season bedeutet, dass wir uns möglichst gar nicht mehr bewegen und am besten viel Zeit auf der Couch verbringen. Die Angst vor dem auf der Couch sitzen mit Bier in der einen und dem Pizzastück in der anderen Hand und einem dadurch wie von alleine wachsendem Bauch, ist ein abschreckendes Bild, das einige Ausdauersportler:innen daran hindert, die Off-Season auch wirklich einzuhalten. Dabei bedeutet Off-Season keineswegs, dass wir keinen Sport machen oder uns nicht bewegen. Im Gegenteil. Die Off-Season ist perfekt dazu geeignet, mal andere Sportarten zu machen, zu denen man sonst keine Zeit hat oder die sich sonst nicht gut ins Ausdauertraining integrieren lassen. Wichtig dabei ist nur, dass der Spaß am Sport im Vordergrund steht und wir nicht im intensiven Trainingsbereich aktiv sind.

Auch die eigentliche Sportart (also z.B. Laufen, Schwimmen oder Radfahren), kann durchaus in der Off-Season praktiziert werden. Nur sollten alle Läufe, Schwimmeinheiten oder Radausfahrten im regenerativen Bereich durchgeführt werden und die Dauer sollte deutlich verkürzt sein im Vergleich zu den gewohnten Trainingseinheiten.

Auch eine schlechte Ernährung ist nur ein negatives Beispiel für die Off-Season. Gerade in der Off-Season ist eine gesunde Ernährung durchaus gewinnbringend. Denn je besser die Nährstoffzusammensetzung unserer Nahrungsaufnahme ist, desto besser regenerieren wir. D.h. für all diejenigen, die die Off-Season als mentale Hürde empfinden: Je besser wir uns in der Off-Season ernähren, desto schneller regenerieren wir auch und können so zeitig wieder ins Grundlagentraining einsteigen.

Einige Ausdauersportler:innen nutzen die Off-Season jedoch dazu, nicht so streng in ihrer Ernährung zu sein. Sie ernähren sich bereits in der Saison sehr gesundheitsbewusst und verzichten auf die ein oder andere Sünde. Da ist es nur legitim, sich in der Off-Season auch mal etwas zu gönnen. Wichtig ist, dass man die Off-Season bewusst als eine Erholung für Körper und Geist wahr nimmt. Der eine ist froh, wenn er tatsächlich viel Zeit auf der Couch verbringt, die andere genießt es, am Abend das Gläschen Wein zu trinken ohne über die Trainingseinheit am nächsten Morgen nachdenken zu müssen. Hier ist die Off-Season wie bei so vielen anderen Dingen sehr individuell und jede:r sollte seinen ganz persönlichen Weg finden, wie er/sie die Off-Season für sich am besten gestaltet.

Damit du den richtigen Weg in Bezug auf die Off-Season findest, wollen wir für dich nochmal zusammenfassen, worauf du bei der Planung und Durchführung deiner Off-Season achten solltest. Im Folgenden geben wir dir deshalb die 5 wichtigsten Tipps, damit du deine Off-Season für dich optimal gestaltest!

Genuss – Für viele ein wichtiges Element der Offseason.

5 Tipps, wie du die Off-Season bestmöglich für dich gestaltest

1. Mache Dinge, für die du sonst keine Zeit hast oder die sonst nicht in deinen Trainingsalltag passen.

Wie bereits erwähnt nutzen viele Ausdauersportler:innen die Off-Season, um Dinge zu tun, die während der Saison schwierig zu managen sind. Ob es das Ausprobieren der ein oder anderen Sportart ist, der Gang ins Kino/Theater, der Besuch eines Konzerts/einer Sportveranstaltung oder ausgiebige Shopping-Touren – mache bewusst Dinge, zu denen du in der Saison keine/selten Zeit findest und genieße diese Aktivitäten ganz bewusst! Dann wirst du die Off-Season auf jeden Fall als etwas Positives wahrnehmen, was dir wiederum hilft, körperlich und geistig gut zu regenerieren.

2. Gerade wenn Du Dich in der regulären Saison stark disziplinierst, gönne dir auch mal was, das du dir sonst untersagst.

Viele von uns sind nicht nur im Training sehr diszipliniert. Auch alles, was drumherum passiert, geschieht häufig mit viel Disziplin. Ob es die Ernährung ist, das konsequente früh ins Bett gehen oder die Party am Wochenende – in der Off-Season kann man bewusst auch mal über die Stränge schlagen und sein Leben genießen, ohne an die Trainingseinheit am nächsten Tag denken zu müssen.

Ein über die Stränge schlagen ist vielleicht nicht optimal für deine physische Regeneration, ganz sicher aber für deine mentale Erholung. Und die kommt bei vielen Ausdauersportler:innen zu kurz. Darum lass dich einfach mal fallen und lass es krachen, wenn dir danach ist.

Natürlich kannst du auch hier deine sportliche Leidenschaft mit der Off-Season verbinden. Für uns fällt z.B. die Off-Season häufig in die zweite Oktoberwoche. Wunderbar, dass am zweiten Oktoberwochenende immer der Ironman Hawaii stattfindet. Da macht es doppelt Spaß, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen, wenn man weiß, dass am nächsten Morgen keine lange Trainingseinheit auf dem Plan steht und es auch nicht so schlimm ist, wenn man am nächsten Tag nicht optimal erholt ist.

Active - das Ausdauer-Coaches-Trainingskonzept für Ausdauersport, Triathlon, Laufen, Radfahren, Trailrunning, Marathon, Ultra laufen

3. Wenn dir nach Bewegung ist, mache keine komplette Sport- und Bewegungspause. Stattdessen, probiere mal Sportarten aus, die du noch nicht gemacht hast oder die sonst nicht in deinen Trainingsalltag passen.

Off-Season bedeutet nicht, dass man ein absolutes Sportverbot hat. Mache doch mal die Sportarten, die sonst nicht in den Trainingsplan passen. Bewege dich viel im regenerativen Bereich. Wie wäre es z.B. mit einem Wanderurlaub mit deiner Familie?

Mittlerweile ein Klassiker bei den Off-Season-Sportarten-Tipps für Ausdauersportler:innen ist Klettern oder Bouldern. Aber auch alle anderen Sportarten, die du sonst nicht im Trainingsalltag unterbringen kannst, sind in der Off-Season empfehlenswert, sofern du Lust darauf hast.

Auch wenn du mal eine Sportart ausprobieren willst, die du noch nie zuvor gemacht hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt!

4. Verbringe viel Zeit mit deinen Liebsten. Während deine Familie und Freund:innen in der Saison regelmäßig auf dich verzichten müssen, kannst du die Off-Season nutzen, um ihnen etwas zurückzugeben.

Es gibt keine andere Phase im Jahr, in der du mehr Zeit für deine Familie und Freund:innen hast, als in der Off-Season. Nutze dies und verbringe so viel Zeit wie möglich mit deinen Liebsten. Sie werden es dir damit danken, dass sie dich auch in der nächsten Saison wieder in deinem Sport unterstützen.

Während deine Familie und Freund:innen möglicherweise schon diverse Urlaube mit dir verbracht haben, die für dich ein Trainingslager waren und in denen du entsprechend wenig Zeit für deine Liebsten hattest, wäre die Off-Season natürlich auch eine wunderbare Gelegenheit, um Urlaub mit den Liebsten zu machen und nicht nur dich selbst, sondern auch deine Family & Friends richtig zu verwöhnen.

5. Nutze die Pause, um dich auf die Abenteuer der neuen Saison zu freuen und damit mentale Kraft zu sammeln.

Nichts ist schöner als die Vorfreude auf das, was kommt. Gerade wenn es dir schwer fällt die Füße still zu halten, denke an die neue Saison, freue dich auf tolle Wettkämpfe und viele wunderbare sportliche Erlebnisse in der neuen Saison.

Plane deine Wettkämpfe, buche bei Wettkampfreisen deine Unterkunft und schaue ins Programm deiner Rennen. Nichts ist schöner als die Vorfreude und das Kribbeln im Bauch, wenn du an deine Wettkampf-Highlights der neuen Saison denkst.

Wie sieht deine perfekte Off-Season aus?

Nachdem du nun einen guten Eindruck bekommen hast, wie unsere Off-Season aussieht, möchten wir gerne von dir erfahren, ob du deine Off-Season ähnlich planst oder ob es bei dir noch andere Schwerpunkte in der Off-Season gibt.

Wie gestaltest du deine Off-Season? Hast du bereits eine bestimmte Routine für deine Off-Season? Fährst du in der Off-Season in Urlaub? Oder gibt es bestimmte Dinge, die du nur in der Off-Season machst? Teile in den Kommentaren doch gerne deine persönlichen Off-Season Erfahrungen und lass uns wissen, was dir am besten hilft, um deine Off-Season ideal zu gestalten.

Im ersten Teil unseres Interviews hat Sascha uns einen Einblick in seine Laufanfänge gegeben und erzählt, wie er das Laufen mit seinem Berufs- und Familienalltag in Einklang bringt. In diesem zweiten Teil berichtet Sascha von seiner sportlichen Entwicklung, wie er heute sein Training gestaltet und was seine sportlichen Ziele sind.

Coaches: Was hat Dich damals dazu bewogen Dir doch einen Trainer zu suchen?

Sascha: Ich habe gespürt, dass mir der Impuls und das Feedback von außen fehlt. Mit Eurem Trainingsplan habe ich gemerkt: Mensch, der führt Dich genau an die Grenze, wo es weh tut, aber wo es Dich nicht kaputt macht im Training. Es hat richtig gepasst, obwohl ich an manchen Tagen wirklich mit mir gehadert habe. So lange Distanzen in der Woche waren für mich ungewohnt.

Leider hatte ich das Pech, dass in der Zeit, wo ich mich nach Eurem Trainingsplan auf den Berlin Marathon vorbereitet habe, ich familiär jemanden im Krankenhaus hatte und dadurch jedes 2.Wochenende bis zu 20 Stunden am Stück unterwegs war. Das hat mein Training natürlich erschwert. Ich habe aber ganz viel aus Eurem Trainingsplan gezogen und konnte mit dem Berlin Marathon zum ersten Mal einen Marathon auch über weite Teile genießen. Der Berlin Marathon hat mir gezeigt, dass ich einen enormen Schritt nach vorne gemacht habe.

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Sascha in Begleitung von Coach Carsten auf einer kleinen Trainingsrunde in der Rummelsburger Bucht.

Coaches: Seitdem wissen wir ja, dass Du nach eigenen Trainingsplänen trainierst. Du schreibst Dir Deine Trainingspläne selber, nachdem wir Dir ein bisschen mit Literatur und einigen Tipps auf die Sprünge geholfen haben, klappt das ja ganz gut, wenn wir uns Deine aktuellen Zeiten so anschauen. Wie schwer ist es für Dich heute Deinen Plan zusammenzubauen?

Sascha: Für die Trainingsplanung nehme ich mir mittlerweile viel Zeit. Wichtig für mich ist, dass ich den Plan anlaufe und schaue wie es sich anfühlt. Mittlerweile ist es so, dass ich mich frage, ob das nicht vielleicht zu wenig oder zu langsam ist, was ich plane. Ich vergleiche den Plan dann mit der Fachliteratur und sehe, dass das so passt und ich Geduld brauche! Ich habe gelernt, dass ich nicht in jedem Training schnell, sondern auch viel langsam laufen muss. Das war auch ein Entwicklungsprozess.

Das Organisatorische mit der Familie war reine Gewöhnungssache. Mittlerweile fragen meine Kinder begeistert nach: Papa, wie viele Kilometer läufst Du? Viel Spaß! Das gehört zum Alltag mittlerweile dazu und ist völlig in Ordnung. Ich muss mich vor niemandem rechtfertigen oder entschuldigen, dass ich nicht da bin, das ist ganz toll bei mir in der Familie. Meine Frau begleitet mich zu vielen Wettkämpfen.

Um nochmal auf die Trainingsplanung zurückzukommen: Ich habe echt profitiert von Eurer Betreuung, weil ich dadurch auch sehr viel über mich und meinen Körper gelernt habe. Ich denke, das war für mich der wesentliche Schritt in all den Jahren, dass ich erkannt habe, was der Körper leisten kann und wie schnell er sich erholen kann. Ich bin dieses Jahr nach dem Wien Marathon eine Woche später durch den Teutoburger Wald beim Hermannslauf gelaufen und habe dort eine neue Bestzeit aufgestellt. Das hätte ich mir vor 3-4 Jahren nicht erträumen können.

Coaches: Da schließt unsere nächste Frage an: Wenn Du heute zurückblickst, hättest Du Dir vor 4-5 Jahren, als Du mit dem Laufen angefangen hast, träumen lassen, dass Du irgendwann so erfolgreich Marathon läufst?

Sascha: Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals so gut durch einen Wettkampf über so eine lange Distanz komme und mich so schnell regeneriere. Dass ich mittlerweile morgens 10-12km laufe und anschließend frisch und fröhlich zur Arbeit gehe. Das ist schon manchmal ein bisschen gruselig. Aber es freut mich natürlich sehr.

Coaches: Du hast ja bereits erwähnt, dass Du in diesem Jahr beim Wien Marathon Deine Bestzeit klar verbessern konntest. Außerdem hast Du Dich auch über andere Distanzen stark verbessert. Wenn wir jetzt mal den Blick nach vorne richten: Was sind die Ziele, die Du für zukünftige Wettkämpfe im Kopf hast? Was sind kurzfristige und langfristige Ziele?

Sascha: In Wien war es leider sehr warm. Ich konnte zwar eine neue Bestzeit laufen (3:49 Stunden), hatte aber eigentlich geplant eine Zeit zwischen 3:40 und 3:45 Stunden zu laufen. Das hat aufgrund der Wärme leider nicht ganz hingehauen. Ich möchte gerne beim Budapest Marathon im Oktober in Richtung der 3:30 Stunden kommen. Das ist bei einer Pace von unter 5 Minuten pro Kilometer eine Schallmauer für mich. Danach werde ich ein Fazit ziehen und schauen, was für das Frühjahr 2019 möglich ist. Ich spiele mit dem Gedanken im März den Barcelona Marathon zu laufen. Mittelfristig würde ich mich gerne im Triathlon versuchen. Außerdem reizt mich der Rennsteiglauf, bei dem ich gerne mal den Supermarathon laufen möchte. Das wird aber frühestens 2020 der Fall sein.

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Sascha auf seiner Trainingsrunde durch die Rummelsburger Bucht.

Coaches: Möchtest Du im Hinblick auf den Triathlon “nur” mal einen Triathlon schaffen, oder hast Du auch Ambitionen mal die längeren Distanzen anzugehen?

Sascha: Wenn, dann würde ich erstmal einen Volkstriathlon machen, um zu schauen, wie sich das anfühlt und wie ich mit dem Wechsel zwischen den Disziplinen klarkomme. Langfristig würde ich mir zutrauen, die Halbdistanz zu schaffen. Die Langdistanz kann ich mir nicht vorstellen. Da müsste ich dann auch zu viel Zeit ins Training investieren, das würde nicht in meinen Alltag passen.

Coaches: Es scheint ja so zu sein, dass Du Dich eher auf den längeren Distanzen wohl fühlst, denn Du bist recht schnell zum Marathon gekommen und dort auch geblieben. Willst Du auch in den nächsten Jahren primär auf der Marathondistanz bleiben oder könntest Du Dir auch vorstellen nochmal zu sagen: Ich will auch auf den kürzeren Distanzen schneller werden?

Sascha: Also 5 Kilometer sind mir vom Kopf her zu kurz. 10 Kilometer streue ich jetzt auch gerne mal als Wettkampf ein, da bin ich dieses Jahr das erste Mal auch wieder richtig auf Zeit gelaufen und war positiv überrascht, wie gut es lief. Aber ich brauche einfach die mentale Herausforderung. Bei 10 Kilometern und über die Halbmarathon-Distanz bin ich mir immer sicher, dass ich ins Ziel komme. Beim Marathon weiß ich, egal wie gut meine Vorbereitung ist, kann ich nicht sicher sein, dass ich ins Ziel komme. D.h. ich muss mich wirklich konzentrieren und auf meinen Körper achten. Diese mentale Herausforderung brauche ich. Sie gibt mir Kraft im Alltag.

Coaches:  Wenn Du Dich ernsthaft mit Triathlon beschäftigst, würdest Du Dich in die Triathlon-Trainingsplanung einlesen, oder würdest Du Dir einen Trainer nehmen?

Sascha: Ich bin der Typ, der gerne verstehen möchte, was passiert. Das ist in allen Lebensbereichen so. Dementsprechend würde ich mich auf jeden Fall einlesen. Aber ich weiß auch genau, dass Lektüre keinen Trainer macht. Selbst wenn ich selber alles wüsste – auch die Profis haben einen eigenen Trainer. Man braucht auch einfach einen Impuls von außen, jemanden mit Erfahrung, wenn man selbst komplett bei null startet. Da würde ich mir schon bei so einer großen Herausforderung wie dem Triathlon fachmännischen Rat zur Seite holen.

Trainingsplanung mit Sascha, einem ehemaligen Schützling
Die Ausdauer-Coaches mit ihrem ehemaligen Schützling Sascha unterwegs in Berlin.

Coaches: Wir haben keine Fragen mehr. Gibt es noch etwas, das Du gerne loswerden möchtest?

Sascha: Ich möchte mich auf diesem Weg nochmal bei Euch bedanken. Eure Trainingsplanung hat mir unglaublich weitergeholfen. Ich habe langfristig davon profitiert.

Wir sind sehr dankbar für Saschas positives Feedback! Am kommenden Sonntag wird Sascha beim Budapest Marathon die 3:30 Stunden angreifen. Wir drücken ihm dafür ganz doll die Daumen!

Wenn Du noch mehr über Sascha erfahren willst, dann folge ihm doch auf Twitter: @blockN5


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Der letzte lange Lauf in der Marathonvorbereitung ist erledigt, jetzt steht im Trainingsplan für den Marathon nur noch Tapern und am Ende die Früchte der Arbeit ernten. Vielleicht bist du einer von über 40.000, die beim BMW Berlin Marathon dabei sein werden und vielleicht ist es für dich der erste Marathon überhaupt. Ich möchte dir heute 5 Tipps basierend auf unseren 8 Starts beim Berlin Marathon geben, wie dein erster Marathon der schönste überhaupt wird. Egal ob in Berlin oder bei einem anderen großen Herbstmarathon.

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Heute möchte ich mit einem unangenehmen Thema um die Ecke biegen. Wer unsere Social Media Berichterstattung zu Hannahs Finish beim Ultra-Trail Lamer Winkel verfolgt hat, hat sicher gemerkt, dass wir nur so semi zufrieden waren.

Besonders ich als Hannahs Trainer habe mir nach dem Rennen so meine Gedanken gemacht.

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Heute gibt es in unserem Blog mal etwas ganz neues. Eine Buchrezension. Ich habe das Erstlingswerk von Lotta und Schorsch „Der Triathlon Einstiegs-Guide“ für dich gelesen und möchte dir heute erzählen, ob du es auch lesen solltest.

Disclaimer: Das E-Book wurde uns als kostenlose Leseprobe zur Verfügung gestellt.

Die beiden Autoren, die gleichzeitig den deutsprachigen Fitnessblog Tri-it-Fit betreiben, fliegen in ihrem Buch durch die Begriffswelt der Triathloncommunity, dass einem beim Lesen fast ein wenig schwindelig wird. Von der Historie des Triathlons bis hin zur Wassertemperatur beim Neo-Verbot wird alles abgearbeitet.

Im ersten Teil des Buches geht es um die Geschichte des Dreikampfes, außerdem werden die wichtigsten Equipmentbegriffe erläutert. Egal ob Schwimmbrille, Rennrad, Laufschuhe, Schnorchel oder Klickpedale. Alle wichtigen Begriffe werden benannt und erläutert. Nachdem klar ist, was du alles brauchst, um einen Triathlon zu starten, geht es weiter mit dem „Wie“. Der eigentliche Wettkampf, das Regelwerk und die einzelnen Distanzbesonderheiten finden hier ihren Platz.

Danach geht es quasi wieder zurück auf Los. Training und Ernährung sind Schwerpunkt der nächsten beiden Kapitel. Hier muss ich gestehen, hatte ich so meine Schwierigkeiten. Auf 70 Seiten versuchen Lotta und Schorsch hier all das unterzubringen, zu dem andere Autoren ganze Sammelwerke geschrieben haben. Logisch, dass hier einige Zusammenhänge auf der Strecke bleiben. Da bleibt dann eben nur Platz für die Basics.

Im Anhang gib es noch eine Menge Hilfen, Checklisten, Übungen und Trainingspläne für Einsteiger.

Für Menschen, die erste Berührungspunkte mit dem Triathlon haben und mehr wissen wollen als nur, dass Triathlon Schwimmen, Radfahren und Laufen ist, hat dieses Buch einen gewissen Reiz. Es versucht die Lücke zwischen 1000-seitigen Standardwerken und wilden Triathlon-Mythen zu schließen. Dies gelingt an vielen Stellen mit einfachen, knappen und zielführenden Erläuterungen zu den einzelnen Elementen und dem dazugehörigen Equipment. Ohne dabei die Zielgruppe, Einsteiger*in, aus den Augen zu verlieren und hier und da darauf hinzuweisen, dass es auch noch Spass machen soll.

Wer Triathlon schon ein paar Jahr mit Leidenschaft betreibt, weiß, dass dieser Sport schnell zu einer epischen Schlacht der Zahlen und Fakten, aber auch des Materials und der dafür aufzuwendenden Geldbeträge werden kann. Dem versuchen Lotta und Schorsch durch gezielte Hinweise entgegenzuwirken.

Würde ich das Buch Triathloneinsteiger*innen empfehlen? Das kommt ganz auf die Zielgruppe an. Für jemanden, der sportlich fit ist und einfach mal einen Jedermensch-Triathlon absolvieren will ohne sich großartig Gedanken über die Details des Sports zu machen, ist das Buch vielleicht nicht das richtige. Denn in diesem Fall könnte die Themenvielfalt des Buchs ein wenig abschreckend wirken. Triathlon-Einsteiger*innen, die einen schnellen und unkomplizierten theoretischen Einstieg in unseren wunderschönen Sport suchen, kann ich das Buch jedoch durchaus empfehlen.

Mehr Infos zum Buch und über die Autoren erfährst du auf ihrer Webseite https://www.tri-it-fit.de

Gleichberechtigung im Sport. Ein Thema, das uns bewegt. Und über das man reden muss. Finden wir.

Wenn Du uns über die Social Media Kanäle verfolgst, hast Du vielleicht bereits mitbekommen, dass uns neben unseren drei Hauptthemen Movement, Nutrition und Distance noch ein weiteres Thema herumtreibt: Frauen im Sport. Warum ist das so?

Gleichberechtigung in der heutigen Zeit? Fehlanzeige!

Das ist relativ einfach. Wir haben vielfältig die Erfahrung gemacht, dass Frauen in unserer heutigen Gesellschaft nach wie vor nicht gleichberechtigt sind. Auch wenn sich natürlich einiges in den letzten Jahrzehnten getan hat, gibt es nichtsdestotrotz nach wie vor massive Ungleichheiten. Es gibt verhältnismäßig kaum Frauen in hochrangigen Positionen in Unternehmen. Eine Frau, die denselben Job wie ein Mann hat, verdient weniger Geld. Frauen werden immer noch häufig sexualisiert.

Gleichberechtigung im Sport, Frauen im Sport

Gender Ungleichheiten im Sport

Mich hat es schon immer sehr interessiert, wie sich gesellschaftliche Tendenzen im Sport widerspiegeln. So habe ich auch vor einiger Zeit damit begonnen, mich mit dem Geschlechterverhältnis im Sport intensiver auseinanderzusetzen. Hier ein paar Beispiele, was mir schnell aufgefallen ist:

  1. Frauen sind bei Lauf- und Triathlonwettkämpfen in Deutschland stark in der Unterzahl. Im Triathlon ist der Frauenanteil nochmal deutlich geringer, als der Frauenanteil bei Laufwettkämpfen.
  2. Es gibt Länder, in denen diese Unterrepräsentation von Athletinnen deutlich geringer, teilweise sogar gar nicht vorhanden ist. Ein Paradebeispiel sind hier die USA. Bei vielen Laufveranstaltungen in den USA ist das Geschlechterverhältnis 50:50. Es gibt sogar Laufevents, bei denen mehr Frauen als Männer am Start sind.
  3. Athletinnen sind medial häufig unterrepräsentiert. Ein Beispiel dazu findest du in unserem Blogpost über die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii 2017. Wenn man sich wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandersetzt, belegen zum Teil drastische Zahlen diese Tendenz.
  4. Es gibt immer noch Sportarten, in denen die Gehaltsunterschiede von Frauen und Männern massiv sind. Das Paradebeispiel hierfür in Deutschland ist unsere Sportart Nummer 1: Der Fußball.
  5. Erschreckenderweise scheinen geschlechterspezifische Ungerechtigkeiten für viele Frauen „normal“ zu sein. Ich habe viele Gespräche mit Frauen geführt, die mir zustimmten, dass Frauen nicht gleichberechtigt sind. Aber „das sei eben so“.
  6. Der organisierte Sport – international, wie auch in Deutschland – spiegelt die nicht vorhandene Gleichberechtigung im Sport wider. Es gibt nur sehr wenige Frauen in hochrangigen Positionen und der generelle Frauenanteil – z.B. in Organisationen wie dem IOC oder der FIFA – ist gering.
  7. Während ich viele Menschen (Männer und Frauen) kenne, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen, gibt es leider auch noch erschreckend viele Menschen, die die Diskriminierung der Frau unterstützen. Manchmal bewusst, sehr häufig unbewusst.

Gender Ungleichheiten im Sport, Gleichberechtigung im Sport, Frauen im Sport

Fehlende Gleichberechtigung im Sport – Wir wollen darüber reden und diskutieren!

Dies sind nur einige Punkte, die mir begegnet sind. Als moderne Frau der heutigen Sportwelt möchte ich auf Ungleichheiten der Geschlechter hinweisen und mich für mehr Gleichberechtigung einzusetzen. Ich spreche aber nicht nur für mich, sondern für uns beide. Denn auch Carsten ist in seinem (Sport-)Alltag immer wieder entsetzt über die immer noch vorherrschende Diskriminierung gegenüber Frauen. Daher haben wir entschieden, das Thema „Frauen im Sport“ als einen weiteren Schwerpunkt unseres Blogs und auch unserer Arbeit zu integrieren.

Das heißt: Wir werden uns ab sofort regelmäßig hier im Blog mit dem Thema auseinandersetzen. Außerdem werden wir auch als Coaches versuchen, uns für mehr Gleichberechtigung im Sport einzusetzen. Ein wichtiger Schritt für mich ist mein Engagement als 261 Coach innerhalb der 261 Fearless Bewegung. Wie Du vielleicht weißt, biete ich für den Club 261 Deutschland einmal in der Woche einen Frauenlauftreff an, um mehr Frauen zum Laufen zu ermuntern. Mein Engagement bei 261 Fearless ist für mich eine Herzensangelegenheit.

261 Fearless, 261 Deutschland, Gender Ungleichheiten im Sport

Wenn Du auch der Meinung bist, dass wir noch Gleichberechtigung im Sport erreichen müssen, darfst Du Dich auf spannende Beiträge von uns freuen. Aber auch wenn Du der Meinung bist, dass wir falsch liegen, freuen wir uns auf rege Diskussionen. Denn nur, wenn man gesellschaftliche Probleme diskutiert, hat man die Chance solche Probleme auch zu lösen.

Seit 2019 gibt es das von Hannah initiierte Projekt #frauenimsport – Alle Infos, alle Beteiligten und alle Beiträge sammeln wir unter der Webseite www.frauenimsport.de

In unserem letzten Blogbeitrag haben wir Dir von unseren zwei Tagen vor dem New York Marathon berichtet.

In diesem Blogpost berichten wir vom Raceday. Wir erzählen, wie wir Morgens zum Startbereich angereist sind, wie der Vorstartbereich beim Marathon aussah und natürlich wie wir den New York Marathon erlebt haben. Weiterlesen

Der New York City Marathon ist ein außergewöhnliches, internationales Ereignis. Menschen aus aller Welt reisen nach New York, um 42,195km bzw. 26,2 Meilen durch die 5 Stadtbezirke der Vorzeige-Metropole der westlichen Welt zu laufen. Im folgenden ersten Teil unseres Blogposts zum New York Marathon berichten wir von unseren Eindrücken vor dem New York Marathon. Weiterlesen

Eigentlich wollten wir vorerst nicht mehr in die USA fliegen. Wegen dem politischen Klima und so. Dann kam im Frühjahr plötzlich die Nachricht, dass wir einen Startplatz für den New York Marathon haben. Oops. Da waren die „guten Vorsätze“ dahin. Einmal den New York City Marathon laufen – das steht bei uns schon sehr lange, sehr weit oben auf der „müssen wir mal gemacht haben“-Liste. Also doch wieder über den großen Teich fliegen. Weiterlesen

Traumhafte Berglandschaften, dichte Wälder und klares Seewasser. Der Tegernsee in Bayern erfüllt alle Klischees für kitschige Postkarten. Einmal im Jahr fallen jedoch mehrere tausend bunt gekleidete Verrückte über die Idylle her und rennen um den See. Bereits letztes Jahr haben uns die Landschaftsbilder vom Tegernseelauf fasziniert. Daher beschlossen wir, in diesem Jahr selbst die bunten Socken anzuziehen und an den Start zu gehen. Wir berichten hier über den Tegernseelauf und über unser Wochenende in München. Warum Hannah leider zum Zuschauen verdammt war, wir den FT-Club München besuchen konnten und wie wir es nüchtern auf dem Oktoberfest ausgehalten haben. 

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