Storkower Sprinttriathlon
Erinnert Ihr Euch an meinen letzten Post? Ich schrieb vom Regen in Schwerin. Nur eine Woche später hieß es: Hitzerennen und Neoverbot beim Storkower Sprinttriathlon.
Storkow liegt nur ca. 40km von Berlin entfernt und so konnten wir relativ entspannt anreisen. Kurz vor 9 Uhr rollten wir auf den Parkplatz in die von den zahlreichen Helfern zugewiesene Parkposition.
Erstmal ankommen und orientieren – doch Moment – wir wollten hier ja Teile der Flitz-Piepen wiedersehen bzw. neu kennenlernen. Und siehe da, direkt aus dem Auto neben uns stiegen Olli und Djamila (Miele). Drei Autos weiter stiegen Chris und Chrissi aus. Die Suche konnten wir uns also sparen.
Gemeinsam ging es dann zur Startnummernabholung und danach zum Rad-Checkin. Hier gab es mal eine neue Variante. Wir wurden mit Rad und Startnummer fotografiert. Beim Rad-Checkout wurde so überprüft, ob jeder wieder sein Rad mitnahm. Aber mal ehrlich – welcher Triathlet klaut denn einem anderen Triathleten das Rad aus der Wechselzone?? Ich hoffe jetzt einfach mal, dass der Veranstalter nur übervorsichtig war und nicht aus leidiger Erfahrung zu dieser Maßnahme gegriffen hat.
Die Wechselzone war im Strandbad Storkow aufgebaut und bot genügend Platz um es sich bequem zu machen. Der dritte Triathlon-Wettkampf in 4 Wochen führte doch zu einer gewissen Routine, so dass die Vorbereitungen ohne Probleme verliefen, bis auf… nun ja, sagen wir mal so: Ich habe jetzt auch noch ein rotes Startnummernband.
15min vor dem Start gab es die obligatorische Wettkampfbesprechung bei der wir erfuhren, dass die Radstrecke leider verkürzt werden musste. Und so blieben uns nur 18,9km auf der Radstrecke, statt der erwarteten 20km. Da ich nicht gerade der Schnellste auf dem Rad bin fand ich das nicht ganz so schlimm.
Und schon war es Zeit sich in die Fluten zu stürzen. Das Wasser war im ersten Moment gefühlt viel kälter, als es das Neoverbot erwarten ließ…. Es war genau so kalt (siehe Bild)!
Exakt um 10 Uhr fiel der Startschuss. Alle tobten los. Ich wollte mich zunächst an der blauen Badekappe von Chris orientieren und an ihm dran bleiben, oder zusehen, dass ich ihn in Schach hielt. Bei der ersten Boje, war er knapp vor mir – also die blaue Badekappe – aber es war nicht Chris. Als ich bemerkte, dass ich mich am falschen orientiert hatte habe ich Ausschau nach weiteren blauen Badekappen gehalten. Ca. 30-40m vor mir schwamm noch eine… das musste er dann wohl sein. Also versuchte ich mich ranzukämpfen. In meinem gnadenlosen Kampf-Brust-Kraul-Wasserverprügel-Spiel ging ich auf die Jagd. Ohne Erfolg. Der Abstand wurde eher größer. Nach 15min entstieg ich den Fluten und mir rief eine mir vertraute Stimme zu: „Jawohl, weiter so, du bist vorne!“ Wie konnte das sein? Die blaue Badekappe! Tja ich hatte mich schon wieder an der falschen Badekappe orientiert, zum Glück.
Bei Sprintwettkämpfen kämpft man ja bekanntlich um Sekunden. Nicht so ich. Die Wechselzeiten waren diesmal unterirdisch. So richtig koordiniert lief da nichts ab. Irgendwann hatte ich dann doch Radschuhe an, den Helm auf, die Brille auf der Nase und die Startnummer angelegt und ging fast schon gemütlich zum Ausgang.
Die Radstrecke führte durchs Storkower Umland und wie schon in Schwerin fragte ich mich, wo diese Anstiege herkommen. Ich trat und trat, aber irgendwie lief da nicht viel zusammen. Ich hatte das Gefühl an der Strasse zu kleben. 9km kämpfte ich mich bis zum Wendepunkt. Dort stellte ich fest, dass die Vorderrad-Bremse die ganze Zeit viel Hitze durch permanentes an der Felge schleifen erzeugt hatte. Plötzlich ging alles viel leichter.
Ein Begegnung der „unheimlichen“ Art hatte ich dann bei km 15. Von hinten schob sich eine Dame im Bianchi-Rennrad an mich heran und kämpfte sich auf gleiche Höhe. Sie erklärte mir, dass ihr Fahrrad quietscht, weil die Kette schlecht geölt sei und zog vorbei. So nicht! Jetzt war doch der Ehrgeiz in mir geweckt. Hatte ich mich bisher darauf konzentriert vor den Flitzpiepen zu bleiben gab ich jetzt Gas. Die letzten 4km legte ich ca. 3km/h schneller zurück, als die ersten 15km.
Wieder zurück in der Wechselzone präparierte ich mich für das Laufen.
Die Laufstrecke führte zunächst 1,5km entlang der Radstrecke und dann ging es noch einmal für 1km rechts ab in den Wald. Auch hier hatten die Organisatoren doch tatsächlich noch einen Huckel gefunden, den sie uns hochjagen konnten. So langsam merkte ich die Olympische Distanz der Vorwoche und die hohen Temperaturen. So richtig konnte ich keinen Druck auf die Strasse bringen.
Damit war also nichts zu gewinnen. Nach 1:16:38h erreichte ich das Ziel im Strandbad Storkow. Gemütlich ließen Hannah und ich den Wettkampf gemeinsam mit Chris, Olli, Miele und Chrissi bei alkoholfreiem Bier ausklingen. Im nächsten Jahr werden wir gerne hierher zurückkehren…Ein sehr schöner Wettkampf.
Ne, nicht übervorsichtig. Alles schon vorgekommen… Leider. Man glaubt es kaum, aber Leute klauen auch Räder (oder Radcomputer) aus Wechselzonen.
Wahrscheinlich hast du recht…leider.